Bei der Rentabilitätsvergleichsrechnung, als weiteres statisches Investitionsverfahren, wird nicht der absolute, sondern der relative Vorteil eines Investitionsobjektes ermittelt.
Diese verbesserte Rechnung nutzt als Ausgangsbasis die Resultate der Kostenvergleichsrechnung und Gewinnvergleichsrechnung.
Der durch eine Investition erwirtschaftete Gewinn hat allein nur eine begrenzte Aussagekraft. Der selbe Gewinn bei steigendem Kapitaleinsatz ist natürlich negativ zu bewerten. Das Verhältnis von Gewinn zu eingesetzem Kapital ist hier entscheidend. Je kleiner das eingesetzte Kapital bei gleichen Erlösen, desto rentabler ist die Anschaffung des Investitionsgutes für das Unternehmen. (1)
Die folgende Formel zeigt die mathematische Berechnung der Rentabilität:
Anzeige
RS Controlling-System: Das RS- Controlling-System bietet
Planung, Ist- Auswertung und Forecasting in einem Excel-System. Monatliche und mehrjährige Planung. Ganz einfach Ist- Zahlen mit Hilfe von Plan/Ist-Vergleichen, Kennzahlen und Kapitalflussrechnung analysieren.
Alle Funktionen im Überblick >>.
Auch für die Kalkulation des durchschnittlichen Kapitaleinsatzes sind Überlegungen nötig. Das nicht abnutzbare Anlagevermögen (z.B. Gebäude) wird mit den vollen Anschaffungskosten angesetzt. Insofern investitionsbedingte Produktionsstoffe im Umlaufvermögen vorliegen, werden auch diese mit den vollen Anschaffungskosten einkalkuliert. Bei dem abnutzbaren Anlagevermögen (bspw. PKW) werden zur Kapitaleinsatzberechnung die halben Anschaffunsgkosten gebildet:
Ein Rechenbeispiel für den Rentabilitätsvergleich
Anhand der Rentabilitätszahlen wird die Wahl auf Anlage I fallen. Die Gesamtkapitalrentabilität, das heißt, das Verhältnis von Gewinn zum eingesetzten Gesamtkapital, fällt bei dem ersten Investitionsgut deutlich günstiger aus als bei der zweiten Anlage.
Einschätzung
In der Praxis wird dieses Verfahren von ca. 44% der befragten Unternehmen angewendet. (2)
Der Vorteil liegt in den aussagekräftigeren Resultaten im Vergleich zur Kostenvergleichsrechnung und Gewinnvergleichsrechnung. Dieser wird insbesondere durch die Einbeziehung des Kapitaleinsatzes erzielt.
Wie bei den anderen, eben aufgeführten Investitionsverfahren, werden auch bei der Rentabilitätsvergleichsrechnung laufende Umweltveränderungen unvollständig berücksichtigt. Daraus folgt eine Kurzfristigkeit der Rechenmethode, da der Vergleich der Rentabilitäten gewöhnlich für ein Jahr aufgestellt wird.
Hinzu kommt, dass es schwierig ist, erwirtschaftete Erlöse eines Investitionsgutes zu errechnen. In den meisten Fällen sind an der Produktherstellung mehrere Anlagen beteiligt, die eine Zurechenbarkeit der Gewinne nahezu unmöglich machen. (3)
Excel-Tools bzw. Vorlagen für Investitionsrechnung finden Sie in der Rubrik Marktplatz/Excel-Tools.
Quellen:
(1) Vgl. Finanzwirtschaft des Unternehmens, R. Zantow, Pearson Studium, 2. Auflage, 2007, S. 418.
(2) Vgl. Investition, Olfert / Reichel, Kiehl Verlag, 10. Auflage, 2006, S. 188.
(3) Vgl. ebenda
letzte Änderung Enrico Reimus, Wolff von Rechenberg, Alexander Wildt am 09.09.2019
|
Eigenen Fachbeitrag veröffentlichen?
Sie sind Autor einer Fachpublikation oder Entwickler einer Excel-Vorlage? Gern können Sie sich an der Gestaltung der Inhalte unserer Fachportale beteiligen! Wir bieten die Möglichkeit Ihre Fachpublikation (Fachbeitrag, eBook, Diplomarbeit, Checkliste, Studie, Berichtsvorlage ...) bzw. Excel-Vorlage auf unseren Fachportalen zu veröffentlichen bzw. ggf. auch zu vermarkten.
Mehr Infos >>
13.07.2017 09:56:36 - H. Müller
[ Zitieren | Name ]