![Kostenvergleichsrechnung - Erläuterung mit Beispiel]()
Die
Kostenvergleichsrechnung zählt zu den einfacheren der statischen
Investitionsrechnung. Die
Kosten der Investitionsobjekte werden dabei miteinander
verglichen, um die Vorteile herauszufinden.
Kriterium für die Kostenvergleichsrechnung
Bei nur einer
Investition wird eine Obergrenze für die
Gesamt- oder
Stückkosten bestimmt, die als
Vergleichsbasis dienen sollen. In der Regel bilden die voraussichtlichen
Erlöse diesen Höchstwert. Die günstigste Alternative wird bei der Auswahl zwischen mehreren Investitionen gewählt. Zusätzlich dazu gibt es auch hier eine
Kostenobergrenze, die nicht überschritten werden darf. [1]
Berücksichtigte Kosten
Insofern das Ergebnis
Gewinnvergleichen dienen sollen, ist es am Besten, alle
Kosten einzurechnen, die durch die Investition verursacht werden. Dabei zählen zu den
Fixkosten u.a. die Kapitalkosten (bestehend aus:
kalkulatorischen Zinsen,
Abschreibungen und sonstigen Fixkosten). Die
variablen Kosten umfassen hingegen z.B.
Löhne,
Material, Miete und Werkzeugkosten. [2]
Wird jedoch nur ein
Kostenvergleich angestrebt, genügt eine Untersuchung der Kosten, die unter den Gütern abweichen könnten.
Hinzu kommt die Unterscheidung in Gesamt- und Stückkosten:
Gesamtkosten
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Stückkosten
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= Kosten pro Zeiteinheit
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= Kosten pro Einheit
|
Gesamtkostenvergleich
bei gleicher Beschäftigung
der Investitionsobjekte
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Stückkostenvergleich
bei unterschiedlicher Beschäftigung
der Güter
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Beispiel-Berechnung
Im Folgenden wird ein Beispiel den
Gesamtkostenvergleich darstellen:
Abb. Beispiel Kostenvergleichsrechnung
Die Auflistung der variablen und fixen Kosten zeigt, dass Maschine I höhere Fixkosten hat, jedoch durch die niedrigen variablen Kosten in der Summe kostengünstiger ist, als die zweite Maschine. Da die Beschäftigung bei beiden Investitionsgütern gleich ist, würde auch ein
Stückkostenvergleich zu dem selben Ergebnis kommen. Die Investition in Maschine I ist daher empfehlenswert.
Das Kostenvergleichsverfahren ist zudem dann anwendbar, wenn ein altes Investitionsgut durch ein neues ersetzt werden soll. Bei diesem sog.
Ersatzproblem soll der Zeitpunkt entschlüsselt werden, an dem es sinnvoll ist, ein neues Investitionsobjekt anzuschaffen. Dabei wird die
Kostenentwicklung beobachtet, die im Vergleich zur Altanlage deutlich günstiger ausfallen sollte. Folglich wird die Neuanschaffung dann vorgezogen, wenn die Betriebskosten der alten Anlage die Kapital- und Betriebskosten der neuen Investition übersteigen.
Die Formel für die Entscheidung lautet also [3]:
Kapitalkosten
neu + Betriebskosten
neu < Betriebskosten
alt
Laut Olfert / Reichel wird das Kostenvergleichsverfahren von ca. 46 % der Unternehmen eingesetzt. Zusätzlich werden aber noch weitere Methoden angewendet. Der einfache Gebrauch dieser Rechnung ist ein deutlicher Vorteil.
Nachteile der Kostenvergleichsrechnung
Dennoch gibt es mehrere
Nachteile. Da die Kostenvergleichsrechnung meist für ein ganzes Jahr aufgestellt wird, bleiben die laufenden Entwicklungen unbeachtet. Auch die qualitativen Merkmale der Investitionsgüter werden durch dieses Rechenverfahren nicht aufgezeigt. Die Erlöse werden gänzlich vernachlässigt und eine
Rentabilitätsaussage ist nicht möglich. In dieser Hinsicht ist ein
Gewinnvergleich vorzuziehen, um zu gewährleisten, dass selbst die niedrigsten Kosten gedeckt sind.
Excel-Tools bzw. Vorlagen für Investitionsrechnung finden Sie in der Rubrik
Marktplatz/Excel-Tools.
Quellen:
[1] Vgl. Finanzwirtschaft des Unternehmens, R. Zantow, Pearson Studium, 2. Auflage, 2007, S. 411.
[2] Vgl. Investition, Olfert / Reichel, Kiehl Verlag, 10. Auflage, 2006, S. 150 ff.
[3] Vgl. ebenda, S. 168 f.
letzte Änderung Enrico Reimus, Wolff von Rechenberg, Alexander Wildt
am 17.10.2022
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