Liquiditätsplanung - Beispiel und Marktüberblick

Alexander Wildt, Enrico Reimus
Die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit ist neben der Gewinnmaximierung ein Unternehmerziel, das stets im Vordergrund steht. Ohne eine solide Liquiditätsplanung drohen dem Unternehmen unerwartete Liquiditätsengpässe bis hin zur Zahlungsunfähigkeit. Zusätzliche Mahnkosten und Zinsaufwendungen sowie verärgerte Lieferanten und Mitarbeiter sind die Folge. Um dies zu vermeiden, ist der Aufbau einer Liquiditätsplanung dringend zu empfehlen, die die Zahlungsflüsse des Unternehmens ordnungsgemäß aufzeichnet und einen Überblick über die kommenden Ein- und Auszahlungen in den Folgemonaten liefert. Je nach Unternehmensumfang und der Höhe der Liquiditätsreserven ist eine monatliche, wöchentliche oder sogar tägliche Liquiditätsplanung zu empfehlen.

Aufbau einer Liquiditätsplanung

Das Hauptziel der Liquiditätsplanung ist die Ermittlung des voraussichtlichen Liquiditätsbestandes des Unternehmens in bestimmten Perioden des Jahres, in der Regel monatlich. Somit stellt diese ein verlässliches Controlling-Instrument dar, das dabei hilft, Liquiditäts-Risiken rechtzeitig zu erkennen und zu verhindern. Zu beachten ist, dass einzig die tatsächlichen Zahlungsströme aufgezeichnet werden, während alle nicht zahlungswirksamen Erträge und Aufwendungen, z. B. Abschreibungen, nicht in die Planung aufgenommen werden. Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, muss sorgsam auf die periodengerechte Zuordnung der erwarteten Zahlungen geachtet werden.

Neben laufenden Einnahmen und Ausgaben, die sich aus der G+V sehr gut ableiten lassen, sind folgende Punkte in der Liquiditätsplanung zu berücksichtigen:
  • Investitionen werden mit dem vollen Investitionsbetrag erfasst. Für Anlagenabgänge wird der Zahlungseingang entsprechend voll angesetzt.
  • Die an das Finanzamt abzuführende Umsatzsteuer-Zahllast ist im entsprechenden Zahlungsmonat zu planen, je nachdem, ob die USt. monatlich, quartalsweise oder jährlich abzuführen ist. Eine Dauerfristverlängerung ist entsprechend zu beachten. 
  • Darlehensaufnahmen und -Vergaben sind ebenso wie die zu leistenden Tilgungen zu berücksichtigen.
  • Eigenkapitalerhöhungen, Entnahmen bzw. Einlagen müssen in der Planung als Ein- bzw. Auszahlung angesetzt werden, sofern diese zahlungswirksam sind.
  • Bei Einzelunternehmern und Freiberuflern ist der Unternehmerlohn zu beachten. Bei Personen- und Kapitalgesellschaften entsprechende Gewinnausschüttungen.

Nach der Erfassung der prognostizierten Zahlungsflüsse ergibt sich aus den Aus- und Einzahlungen ein Liquiditätssaldo der jeweiligen Periode. Aus dem Anfangsbestand der liquiden Mittel und dem Liquiditätssaldo einer Periode ergibt sich der Endbestand der Liquidität für eine Periode. Die Liquiditätsplanung kann somit eine wichtige Grundlage zukünftiger Unternehmensentscheidungen darstellen.


Liquiditätsplanung - Beispiel

Die Liquidität lässt sich auf zwei verschiedenen Wegen berechnen. Bei der direkten Methode wird für die in einer Periode anfallenden Zu- und Abflüsse ein Liquiditätssaldo ermittelt.

Beispiel:

Beispiel Liquiditätsplanung 2.jpg

Bei der indirekten Berechnung über eine Kapitalflussrechnung wird der Jahresüberschuss als Grundlage verwendet und nicht zahlungswirksame Erträge werden subtrahiert bzw. Aufwendungen addiert. Jeweils ein Beispiel der Liquiditätsplanung nach direkter und indirekter Methode ist aus den folgenden Tabellen ersichtlich.

Beispiel indirekte Berechnung - Kapitalflussmethode
Beispiel direkte Berechnung
Beispiel Liquiditätsplanung indirekt
Beispiel Liquiditaetsplan-bericht
Berechnung hier downloaden >>

Liquiditätsplanung hier erhältlich >>
Zur Detailansicht klicken Sie bitte auf das jeweilige Bild


Kleine Marktübersicht für Liquiditätsplanung in Excel

Während Großunternehmen eher Standardsoftware nutzen, wählen KMU häufig eine Lösung basierend auf einer Tabellenkalkulation, wie MS Excel zur Dokumentation des Geldflusses. Vorteilhaft ist, dass Ergebnisse übersichtlich in Dashboards für den Chef vorbereitet werden und Einzahlungen und Auszahlungen variabel skalierbar sind. An dieser Stelle sollen Tools vorgestellt werden, mit denen Liquiditätsplanungen erstellt werden können. Da sie in Excel erstellt wurden, sind sie leicht an die Bedürfnisses des jeweiligen Unternehmens anpassbar.

RS-Liquiditätsplanung L
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Mit der Excel-Vorlage RS-Liquiditätsplanung L können Nutzer Ein- und Auszahlungen in einer Zweijahresübersicht detailliert aufzeichnen und den Planwerten gegenüberstellen. Konzipiert ist diese Arbeitshilfe für kleine Unternehmen und Freiberufler. Der Verlauf der Liquidität und die Entwicklung einzelner Positionen können schließlich in einer grafischen Auswertung interpretiert werden. Wie auch andere Excel-Muster kann dieses Tool nach dem Download individuell angepasst werden. Liquiditätsplanungssoftware, die vor Benutzung installiert werden muss, kann diese Funktionalität nicht bieten (L-Version: 25,00 Euro inkl. USt, XL-Version: 30,00 Euro inkl. USt).



RS-Controlling-System für EÜR inkl. Liquiditätsplanung
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Das RS-Controlling-System für EÜR beinhaltet auch eine Liquiditätsplanung. Dieses Tool ermöglicht die Unternehmensplanung-, analyse sowie -steuerung. Soll-Ist-Vergleiche helfen dabei, in detaillierten Plänen Abweichungen festzustellen. Zudem wird eine Importtabelle mitgeliefert, mit der selbst Istwerte hinterlegt werden können. Die Ergebnisse der mehrjährigen Unternehmensplanung können in Form von Kennzahlen oder Grafiken ausgewertet werden (159,00 Euro inkl. USt).



!RER-A Rollierende Liquiditätsplanung

Das Kalkulationsprogramm !RER-A Rollierende Liquiditätsplanung ist ebenfalls für MS Excel erstellt worden. In einem Zwölfmonatszeitraum können rollierend - über einzelne Monate hinweg - Werte erfasst werden. Auch diese Lösung fungiert als Risiko-Frühwarnsystem und als Gegensteuerungsmöglichkeit für gefährdete Maßnahmen. Nutzbar ist !RER-A Rollierende Liquiditätsplanung - im Gegensatz zu den vorherigen Excel-Vorlagen - nur mit MS Excel 2007 oder einer aktuelleren Version (49,00 Euro inkl. USt).



Liquiditätstool: Rollierende Liquiditätsplanung auf Wochenbasis
Dirk Gostomski Rollierende Liquiditätsplanung auf Wochenbasis
Das Liquiditätstool "Rollierende Liquiditätsplanung auf Wochenbasis" bietet die Grundlage für ein Frühwarnsystem. Der mit diesem Tool erstellte Liquiditätsplan warnt Anwender vor bevorstehenden Zahlungsengpässen, so dass sie frühzeitig individuelle Maßnahmen zur Liquiditätssicherung einleiten können. Die Vorlage arbeitet auf Wochenbasis. Auch erhältlich als "Rollierende Liquiditätsplanung auf Tagesbasis" und "Rollierende Liquiditätsplanung auf Monatsbasis" (59,50 Euro inkl. USt.).



Excel-Finanzplan-Tool PRO für Einzelunternehmen
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Umfangreiches - auch von Nicht-Betriebswirten schnell nutzbares - integriertes Planungstool, welches den Nutzer Schritt für Schritt durch alle Einzelplanungen (Absatz- und Umsatz-, Kosten-, Personal-, Investitionsplanung etc.) führt und daraus automatisch Plan-Liquidität (Cashflow), Plan-Bilanz und Plan-GuV-Übersichten für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren erstellt. Mehr Informationen hier >>
(261,80 Euro inkl. USt).



Excel-Finanzplan-Tool EÜR
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Umfangreiches - auch von Nicht-Betriebswirten schnell nutzbares - Planungstool, welches den Nutzer Schritt für Schritt durch alle Einzelplanungen (Absatz- und Umsatz-, Kosten-, Personal-, Investitionsplanung etc.) führt. Auf Basis aller Eingaben werden automatisch eine Rentabilitäts- bzw. Erfolgsplanung sowie eine detaillierte Kapitalbedarfs- und Liquiditätsplanung für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren erstellt. (119,40 Euro inkl. USt). Mehr Informationen hier >>



Cashflow Plan GmbH
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Diese Excel-Vorlage ist für eine Monats-Cashflow-Planung bestimmt und besteht aus einem Eingabeblatt sowie einem Grafikblatt. Sie ist geeignet für jedes Unternehmen, das einfach und flott die Cashflow-Planung erstellen möchte. Zunächst wählen Anwender oben links in der Zelle B4 eine der passenden Sprachen (Deutsch, Englisch, Russisch). Damit kann ein Unternehmen diese Planung in den Auslands-Niederlassungen verwenden (17,50 Euro inkl. USt). Mehr Informationen hier >>



Excel your Budget - Tool für Planung und Controlling
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Planung und Controlling leicht gemacht: Excel your Budget ist speziell konzipiert für kleine bis mittelständische Unternehmen und Selbstständige. Excel your Budget ist eine schlanke, leicht verständliche Lösung zum Planen, Budgetieren und Analysieren der Geschäftsentwicklung inkl. einer Liquiditätsplanung und -analyse (535,50 Euro inkl. USt). Mehr Informationen hier >>



Excel BWA-Tool
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Das Excel BWA-Tool ist eine intuitive Excel-Lösung für Controlling und Unternehmenssteuerung für kleine und mittlere Unternehmen. Es erlaubt den automatisierten Import der Summen- und Saldenlisten Ihres Steuerberaters und bietet anschließend eine zielorientierte Visualisierung und Analyse Ihrer Daten. Neben der Auswertung aller vergangenheitsbezogenen Istdaten kann das Tool auch für Reporting-Aufgaben aller Art genutzt werden und enthält zusätzlich eine integrierte Planung (bestehend aus GuV, Liquidität und Bilanz) sowie Soll-Ist-Abweichungsanalysen (297,50 Euro inkl. USt). Mehr Informationen hier >>



Finanzplan-Tool
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Dies ist ein einfaches Excel-Tool zur Verschaffung eines Gesamtkapital-Überblicks einer Start-up-Planung. Das Tool hat ein Menüblatt, auf dem man die einzelnen Register auswählen kann.Im Menüblatt wird zunächst der Name und das Startjahr eingetragen. Nachdem alle blauen Register ausgefüllt sind, erhält man im Register "Überblick" alles zusammengefasst. (13,00 Euro inkl. USt). Mehr Informationen hier >>




Einen Marktüberblick weiterer Controlling-Software-Lösungen, die auch eine Liquiditätsplanung erhalten können, erhalten Sie im Marktplatzbereich unter Software.




letzte Änderung S.D. am 08.08.2025
Autor:  Alexander Wildt, Enrico Reimus
Bild:  © PantherMedia / Melpomene

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