
Reporting und Analyse helfen Einflussfaktoren und Entwicklungen der Vergangenheit verstehen. Doch erst die Planung ermöglicht den Blick in die Zukunft und eine Ausrichtung der Unternehmensressourcen und Prozesse an Strategien und Plänen. Aufbauen lassen sich Planungsszenarien mit Hilfe spezieller Software. Diese verfügt entweder über eine eigene Datenhaltung oder nutzt marktgängige Plattformen wie die von Microsoft.
Seit Microsoft im Juni 2009 nach einem kurzen Gastspiel mit dem
„PerformancePoint Server“ den Markt für Planungsanwendungen wieder
verließ, müssen Kunden, die BI-Software des Herstellers einsetzen, ihre
Planung mit Hilfe zusätzlicher Software-Werkzeuge aufbauen. Diese
stammen von Softwarepartnern von Microsoft, unter denen sich neben
lokalen, mittelständischen Anbietern auch einige große internationale
Softwarehäuser finden. Weitere potenzielle Kunden sind Anwender, die
eine Planungssoftware einsetzen wollen, die über keine eigene
Datenhaltung verfügt. Auch für sie kann die Microsoft-Plattform die
passende Basis sein.
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Wie in allen Planungsprojekten gilt aber, dass jedes Unternehmen zunächst seine eigenen Anforderungen klären und definieren muss, bevor es an die Auswahl des passenden Softwarewerkzeugs geht. Diese Vorarbeiten sind umso wichtiger, da der Softwaremarkt für Planungswerkzeuge vielfältig ist und schnelle Kaufentscheidungen später nicht immer den gewünschten Erfolg bringen. Einige grundsätzliche Fragestellungen können die Anforderungsanalyse erleichtern helfen:
1. Was ist der eigene Planungsfokus?
Typischerweise erfolgt die Planung im Top-Down-, Bottom-Up- oder auch im Gegenstrom-Verfahren. Während Ersteres die Vorgabe von Plandaten durch eine übergeordnete Instanz im Unternehmen bezeichnet, steht bei einer Bottom-Up-Planung die Erarbeitung von Plandaten direkt durch die Fachbereiche im Vordergrund. Zudem existiert mit dem Gegenstromverfahren eine Mischform, bei der sowohl Bottom-Up als auch Top-Down geplant wird, um dann jede Einzelposition abzugleichen und zu entscheiden, welcher Wert übernommen wird.
Je nachdem, welchen Planungsansatz ein Unternehmen verfolgt, haben die von Planungswerkzeugen und deren Infrastruktur gebotenen Funktionen eine unterschiedlich große Bedeutung bei der Anforderungsanalyse. So sollten Anwender bei der Buttom-Up-Planung beispielsweise besonders auf ausgereifte Funktionen zur Erfassung von Plandaten durch häufig auch örtlich verteilte Planer achten. Vor allem in großen, verteilten Organisationen sind aus diesem Grund gute Workflow-Mechanismen sowie Möglichkeiten zur zentralen Validierung und Konsolidierung der gelieferten Daten wichtig. Für den Top-Down-Ansatz sind beispielsweise gute Datenverteilungsmöglichkeiten wichtig sowie z. B. Möglichkeiten zur Ausnahme einzelner Werte von der Planung. Werkzeuge und Plattformen für das Gegenstromverfahren müssen im Prinzip die Anforderungen des Top-Down- und Bottom-Up-Ansatzes berücksichtigen.
2. Wie flexibel muss die Planungssoftware sein?
Je nach den Anforderungen und Ressourcen, können Unternehmen heute zwischen Produkten mit unterschiedlich großen Freiheitsgraden sowie dem Umfang und der Form vordefinierter Logik wählen. Die Bandbreite reicht dabei von flexiblen Entwicklungsplattformen zum Aufbau individueller Anwendungen bis hin zu hochstandardisierten Anwendungen beispielsweise für die integrierte Finanzplanung. Einen geringen Standardisierungsgrad weisen entwicklungsorientierte Werkzeuge auf. Dies können so ausgelegte Planungswerkzeuge oder auch Business-Intelligence-Werkzeuge mit Schwerpunkt in Reporting und Analyse sein, die zusätzlich auch die Eingabe von Planzahlen ermöglichen. Diese Werkzeuge eignen sich zur Umsetzung individueller Anforderungen einer Planungsanwendung. Einen hohen Standardisierungsgrad bieten Werkzeuge, die vordefinierte Logiken, Datenmodelle und Anwendungen bereits mitbringen. Darüber hinaus gibt es flexible Planungswerkzeuge, die zwar vordefinierte betriebswirtschaftliche Logik mitbringen, sich jedoch auch zur Umsetzung individueller Planungs- und Analyseszenarien eignen.
3. Brauche ich vordefinierte Planungsanwendungen?
Vordefinierte Anwendungen bzw. Applikationen können für die Anforderungen bestimmter Fachbereiche wie beispielsweise Finanzen oder Personalabteilung oder für Branchen wie Finanzindustrie, Handel, Transport & Logistik ausgerichtet sein. Sie werden nicht nur durch einige Hersteller direkt, sondern auch häufig durch Partner entwickelt und angeboten. Zu den vordefinierten Fachanwendungen gehören typischerweise die Erfolgs-, Finanz- und Bilanzplanung, basierend auf einem vordefinierten, integrierten Modell. Ebenso sind die Bedienungsoberflächen sowie Ausgabe- und Eingabemasken, die an die spezifischen Anforderungen angepasst.
4. Nutzerzahlen
Einige Anbieter im Markt zielen mit ihrem Angebot explizit auf kleine Anwendergruppen ab. Andere Anbieter fokussieren eher die Unterstützung und Koordination einer großen Anzahl an Planern. Je nach den eigenen Anforderungen, sollten Unternehmen daher das gewünschte Planungswerkzeug richtig auswählen und dimensionieren.
Planungslösungen und Microsoft
Im deutschen Markt findet sich eine ganze Reihe von Planungslösungen, welche sich zusammen mit der Microsoft-BI-Plattform nutzen lassen. Nachfolgende Tabelle listet einige von ihnen auf:
Diese Microsoft-Partner bedienen sich in unterschiedlicher Tiefe und Breite der verfügbaren Plattformfunktionen und -produkte von Microsoft für ihre Planungslösungen:
- CoPlanner: Bietet das Werkzeug CoPlanner mit Fokus auf die Unternehmensplanung, Berichtswesen und Analyse an. Teilweise kommen diverse Microsoft-Komponenten oder Cubeware Cockpit (OEM) zum Einsatz.
- Corporate Planning vertreibt die Software-Lösung Corporate Planner für Unternehmensplanung sowie integrierte Finanz- und Erfolgsplanung und deckt zudem mit Modulen Dashboarding, Berichtswesen und Analyse ab. Das Werkzeug unterstützt die Erstellung mehrdimensionaler Sichten auf Basis einer Baumstruktur.
- Cubeware: bietet mit dem Cubeware Cockpit eine Entwicklungsumgebung für Analyse, Planung, Reporting und Dashboarding zur Umsetzung individueller Anforderungen an.
- Evidanza bietet die Plattform Evidanza³ für den Aufbau individueller BI-Applikationen (Berichtswesen, Analyse, Planung) mit ergänzenden Funktionen für Risiko- und Business Process Management (Collaboration) an.
- IDL entwickelt Werkzeuge für die integrierte Finanzplanung (Bilanz, GuV, CashFlow) basierend auf relationaler Datenspeicherung und bietet ergänzende Lösungen u. a. für Finanzkonsolidierung oder Analyse und Dashboarding (OEM) an.
- PmOne ist der exklusive Vertriebspartner von Tagetik und entwickelt selbst diverse BI-Lösungen rund um die Microsoft-Technologie an. Tagetik ist eine integrierte Lösung für Finanzkonsolidierung, Finanzplanung, Risikomanagement & Compliance sowie Disclosure Management.
- Prophix bietet mit der eigenen Lösung Performance Management eine funktional breite BI-Lösung für Planung, Analyse, Reporting, Dashboarding und Finanzkonsolidierung für mittelständische Unternehmen an.
Wie das Zusammenspiel zwischen den genannten Planungswerkzeugen und der Microsoft-Plattform im Detail aussieht, welche Features und Besonderheiten sie aufweisen und wie die Anwendungsszenarien aussehen können, erläutert die BARC-Tagung „Planungslösungen für die Microsoft-Business-Intelligence-Plattform“ am 25.September in Köln und am 9.Oktober in München. Die eintägige Veranstaltung richtet sich an Interessierte sowie BI- und Controlling-Experten.
letzte Änderung S.A. am 09.09.2019
Autor(en):
Sascha Alexander und Larissa Seidler
Bild:
Larissa Seidler, Analystin Business Intelligence, BARC
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Autor:in
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Herr Sascha Alexander
Sascha Alexander ist Director Communication beim Marktforschungs- und Beratungsinstitut Business Application Research Center (BARC) in Würzburg sowie dem Analystenhaus Pierre Audoin Consultants (PAC) in München.
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