2.1 Vermietungserfolg
Der Vermietungserfolg bemisst sich nach Nettokaltmiete und Leerstandsdauer. Für die Leerstandsdauer ist die durchschnittliche Leerstandsdauer (in Tagen) innerhalb der letzten 12 Monate maßgeblich.
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Die Kategorisierung des Vermietungserfolgs (in Klasse A, B, C, D, E) ergibt sich aus der gewichteten Summe der bei Nettokaltmiete und Leerstandsdauer vergebenen Punkte. Der Vermietungserfolg verteilt sich im angeführten Bestandsbeispiel wie folgt:
2.2 Mikrostandortqualität
Die Mikrostandortqualität bestimmt sich jeweils auf Objektebene aus den in Tabellenform wiedergegebenen Einzelfaktoren.
Faktoren
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Beschreibung
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Bebauung
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Anzahl Geschosse pro Objekt, Erdgeschoss wird mitgezählt, ausgebautes DG nicht
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Parkplätze
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Anzahl der Parkmöglichkeiten in Garagen/ Stellplätzen bzw. auf den Straßen
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Wohnumfeld
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Grün- und Hofflächen in unmittelbarer Nähe bzw. im direkten Sichtbereich
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Nachbarschaft
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Konfliktfreiheit, Bekanntheit und Unterstützung in Hausgemeinschaft/ Nachbarschaft
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Image
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Beliebtheit des Wohnquartiers
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Migrantenanteil
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Anteil der nicht integrierten ausländischen Mieter im Objekt in %
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Umweltqualität
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Belästigung durch Lärm, Geruch und Dreck z.B. durch verkehrsreiche Straße, Straßenbahn, Disco,
lärmintensives Gewerbe, Gaststätte, Fleischerei, Tankstelle
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Infrastruktur
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in fußläufiger Entfernung vorhandene Verkehrsanbindung, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten
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Der Bestandsobjekte verfügen im Beispiel über nachfolgend dargestellte Mikrostandortqualität.
2.3 Baulicher Zustand
Innerhalb der Kategorie „baulicher Zustand“ können Einzelmerkmale zusammengefasst werden, die einerseits den baulichen Zustand des Objekts bewerten, andererseits aber auch die Ausstattung der Wohnungen betreffen. Kofner et. al. schlagen für die Bewertung des Objektstandards folgende 7 Einzelmerkmale vor (vgl. Kofner, Stefan, Kook, Heiner und Sydow, Manfred 2001a, S. 48):
- Dach
- Fenster / Türen
- Fassade
- Balkon
- Treppenhaus
- Heizung
- Bad.
Bei den Merkmalen Dach, Fenster / Türen, Fassade und Treppenhaus wird allein der bauliche Zustand bewertet, während bei den Merkmalen Balkon, Heizung und Bad zusätzlich die Ausstattung Berücksichtigung findet. Ein exakterer Weg ist die bautechnische Bewertung des Bestandes. Sie ermöglicht eine Bestimmung des momentanen baulichen Zustands der Objekte anhand technischer Faktoren. Hier empfehlen sich die bekannten Systeme analysSuite und epiqr. Die Bestandsbewertung erfolgte im angeführten Beispiel mit Hilfe von analysSuite. analysSuite differenziert zwischen Gebäudezustand und Wohnungszustand. Die Gebäudefaktoren beinhalten die wichtigsten Gewerke des Gebäudes:
Bautechnische Faktoren der Gebäudebewertung
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- Geländeflächen
- Gebäudestatik
- Fassade
- WDVS-Fassade
- Balkone
- Hauseingang
- Fenster
- Sonnenschutz
- Kellerräume
- KG-Außentüre
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- KG-Fenster
- Abwasser
- KG-Dämmung
- Wärme-WW
- Strom
- Treppenhaus
- Treppen
- Aufzug
- Tragwerk-Dach
- Dachdeckung
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- Schornsteine
- Dachöffnung
- Dachgaube
- Entwässerung
- Dachraum
- Dachdämmung
- Wohnung
- Gewerbe
- Baustelle-Gerüst
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In der bautechnischen Bestandsaufnahme wird festgestellt, in welcher baulichen Verfassung die einzelnen Merkmale sind, ausgedrückt durch die Einstufung A – D. Gleichzeitig wird ermittelt, welche Kosten eine Maßnahme verursachen würde, wenn ein Objekt eine Hochstufung seiner geringwertigeren momentanen Einstufung (B – D) auf die höchste Stufe A erfährt. Folgende Abbildung gibt nun beispielhaft die Ergebnisse der Analyse des baulichen Zustands des Gesamtbestandes sowie derjenigen Kosten wider, die eine Modernisierung des Gesamtbestandes auf Stufe A, also den bautechnischen „State of the Art“ nach sich ziehen würde.
[...]
Die weiteren Teile der Reihe "Controlling in der Immobilienwirtschaft und Rating nach Basel II und III" können Sie hier lesen:
Download des vollständigen Beitrages:
Controlling in der Immobilienwirtschaft - Segmentierung des Wohnungsbestandes
letzte Änderung P.D. am 05.09.2019
Autor(en):
Dr. Peter Dietrich
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Der Autor:
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Dr. Peter Dietrich
Dr. Peter Dietrich, Diplom-Kaufmann, wurde am 20. Juli 1967 in München geboren. Seit 1995 in Prüfung und Beratung von Wohnungsunternehmen tätig, versucht der Autor praktische Beratungsarbeit mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verknüpfen. Darauf aufbauend entwickelte er ein umfassendes wohnungswirtschaftliches Controlling-System.
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