Das
Controlling stellt eine der wichtigsten Funktionen in Unternehmen dar. Der
Controller oder die Controllerin versorgt das Management mit exakten Daten und
Kennzahlen. Die Erkenntnisse aus dem Controlling führen im Idealfall zu klugen Entscheidungen.
Der Controller ist ein
Businesspartner geworden, der das Management auf Augenhöhe berät. Damit leisten
Controllerinnen und Controller einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg oder sogar zum Überleben eines Unternehmens. Diese wichtige Rolle spiegelt sich auch im
Verdienst wieder. Ein erfahrener Controller kann in einem größeren Unternehmen durchaus ein
Gehalt von 100.000 Euro und mehr verdienen. Dies hängt jedoch von vielen Faktoren ab.
Hochschulabschluss: Königsweg ins Controlling
Ein
Hochschulabschluss zahlt sich für angehende Controllerinnen und Controller aus. Nur der Hochschulabschluss öffnet die Tür zur obersten Karrierestufe, auf der die Top-Gehälter locken. Aber schon beim Berufseinstieg verdient ein Masterabsolvent etwa 46.000 Euro im Jahr und damit deutlich mehr als ein Bachelorabsolvent (40.000 Euro). Neben dem klassischen BWL-Abschuss gilt vor allem der MBA (Master Business Administration) als Karriere-Booster.
Der Schritt ins Controlling an sich gelingt daneben immer öfter auch im
Quereinstieg. So empfiehlt sich für kaufmännische Fachkräften mit Berufserfahrung eine Zusatzqualifikation als
Controller:in (IHK). Für den weiteren Karriereweg sollten IHK-Qualifizierte jedoch einen Hochschulabschluss nachholen. Viele Unternehmen unterstützen diesen Weg.
Controller-Gehalt steigt mit Erfahrung
Im Controlling ist Erfahrung bares Geld wert: Das Einstiegsgehalt im Controlling fällt zunächst kaum höher aus als in anderen Unternehmensbereichen. Aber schon nach fünf Jahren
Berufserfahrung ist der Marktwert einer Fachkraft im Controlling um 25 bis 30 Prozent gestiegen. Mit 10 Jahren Erfahrung können Controller und Controllerinnen bereits Top-Gehälter von 80.000 oder 90.000 Euro im Jahr erzielen. Wer allerdings schnell in diesen Regionen ankommen will, sollte es sich nirgends zu gemütlich machen. Die deutlichsten Gehaltssprünge sind durch einen Jobwechsel möglich.
Controllerinnen und Controller sind übrigens gern gesehene Klienten bei allen großen Fachkräftevermittlern. Innerhalb eines Unternehmens können Mentorinnen oder Mentoren eine wichtige Rolle spielen. Als Mentoren kommen erfahrene Führungskräfte im Unternehmen in Frage, die in dieser Rolle respektiert werden. Sie können jüngere Kolleginnen oder Kollegen auf Führungspositionen vorbereiten und sie dann auch für eine Beförderung vorschlagen.
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Top-Gehalt im Controlling nur mit Führungs- und Personalverantwortung
Das bringt uns direkt zum nächsten Faktor für ein Top-Gehalt im Controlling: In allen Abteilungen honorieren Unternehmen mehr Verantwortung mit mehr Geld. Auch für das Controlling gilt: Das Top-Gehalt erzielt man nur in Führungs- und Personalverantwortung. Controllerinnen und Controller müssen sich für solche Positionen qualifizieren. Sie brauchen Zusatzqualifikationen, um ein Team leiten zu können.
Spezialisierung lohnt sich für Controller
Spezialisierung ist im Controlling gefragt: Finanzcontroller, Werkscontroller oder
Risk Manager steigen schon zu Jahresgehältern von 60.000 und mehr ein. Hier können vor allem Fachkräfte mit einem entsprechenden Fachstudium punkten. So können Wirtschaftsingenieure als Produktions- oder Werkscontroller gute Gehälter verdienen, Wirtschaftsinformatiker können sich im IT-Controlling spezialisieren.
Controller-Gehalt richtet sich nach Region und Unternehmensgröße
Je größer das Unternehmen, desto höher ist das erzielbare Gehalt im Controlling. Erfahrene Controller in Führungspositionen in multinationalen Konzernen verdienen oft mehr als der CEO in einem mittelständischen Unternehmen. Auch die Einstiegsgehälter liegen in größeren Unternehmen höher als in kleineren.
Gehaltsstudien zeigen darüber hinaus: Das
Gehalt sinkt von West nach Ost. Die Gehälter im Controlling liegen in den neuen Bundesländern um bis zu 30 Prozent unter denen im Westen. Allerdings sollte dieser Faktor nicht überbewertet werden. Die Spitzengehälter werden eben in den Konzernzentralen gezahlt, die sich in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen befinden. Deswegen liegen dort auch die Durchschnittsgehälter besonders hoch.
Gehalt im Durchschnitt für Controller
Online-Portale und Fachkräftevermittler erheben laufend Daten über das Gehalt für Controller. In den Webtipps hat CONTROLLING-Portal.de einige Links zu Gehaltsübersichten zusammengefasst. Je nach Art der Erhebung oder Stichprobe schwanken die Gehaltsangaben. Aus den Angaben verschiedener Onlinequellen hat die Redaktion folgende Angaben ermittelt:
- Einstiegsgehalt: 36.000 bis 44.000 Euro im Jahr
- Durchschnittsgehalt (Median): 52.000 bis 60.000 Euro im Jahr
Durchschnittsgehalt nach Unternehmensgröße
Anzahl der Mitarbeitenden
|
Jahresgehalt (brutto)
|
1–500
|
ca. 46.500 Euro
|
500–1.000
|
ca. 51.000 Euro
|
1.000+
|
ca. 61.000 Euro
|
Durchschnittsgehalt nach Bundesländern
Bundesland
|
Jahresgehalt (brutto)
|
Baden-Württemberg
|
57.000 bis 62.000 Euro
|
Bayern
|
56.000 bis 60.000 Euro
|
Berlin
|
46.500 bis 54.000 Euro
|
Brandenburg
|
41.000 bis 46.000 Euro
|
Bremen
|
50.500 bis 55.000 Euro
|
Hamburg
|
53.000 bis 61.000 Euro
|
Hessen
|
59.000 bis 62.000 Euro
|
Mecklenburg-Vorpommern
|
37.000 bis 44.000 Euro
|
Niedersachsen
|
51.000 bis 53.000 Euro
|
Nordrhein-Westfalen
|
55.000 bis 58.000 Euro
|
Rheinland-Pfalz
|
53.000 bis 57.000 Euro
|
Saarland
|
51.000 bis 55.000 Euro
|
Sachsen
|
43.000 bis 46.500 Euro
|
Sachsen-Anhalt
|
43.500 bis 45.500 Euro
|
Schleswig-Holstein
|
46.500 bis 51.000 Euro
|
Thüringen
|
36.000 bis 47.000 Euro
|
Die Tabelle zeigt die Spanne der in Studien ermittelten Durchschnittsgehälter für Controller. Die Beträge wurden gerundet.
Erfolgsabhängige Gehaltsbestandteile
Die
Gehaltsübersichten enthalten nur das tatsächliche vertraglich vereinbarte
Festgehalt. In vielen Unternehmen kommen zum Gehalt eines Controllers sogenannte
erfolgsabhängige Gehaltsbestandteile. Dabei handelt es sich um einen variablen Anteil, der von der Leistung und den Ergebnissen abhängt, die ein Arbeitnehmer erbringt. Die vielzitierten Boni für Banker zählen zu diesen veränderlichen erfolgsabhängigen Gehaltsbestandteilen. Auch die Provisionen, die im Marketing üblich sind, zählen zu diesen Gehaltsbestandteilen. Die Höhe dieser erfolgsabhängigen Bestandteile kann sehr unterschiedlich ausfallen. Sie hängt von vielen Faktoren ab, wie etwa der Branche, dem Unternehmen und der Position.
letzte Änderung W.V.R.
am 19.04.2023
Autor:
Wolff von Rechenberg
Bild:
Bildagentur PantherMedia / Wolfgang Zwanzger
|
Autor:in
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