Die Aufgaben und damit verbundenen Anforderungen an Controller unterliegen einem ständigen Wandel. Anfangs wurde die Controllingabteilung hauptsächlich als eine zentrale Einrichtung der betrieblichen Informationswirtschaft angesehen. Später kamen erfolgszielorientierte Aufgaben, wie zum Beispiel Gewinnsteuerung, hinzu. Heute wird die Rolle von Controllern als Business Partner des Managements interpretiert. Die Aufgaben und Anforderungen an Controller haben sich in den letzten Jahren grundlegend verändert und erweitert. Auf der Basis einer Analyse von Online-Stellenanzeigen betrachtet der vorliegende Artikel aus Unternehmenssicht die aktuellen Aufgabenstellungen und Anforderungen an Controller.
1 Einführung
Die Aufgaben des Controllers umfassen die Sammlung, Auswertung und Bereitstellung von Informationen, die für das erfolgreiche Fortbestehen des Unternehmens relevant sind. Controller unterstützen die Unternehmensführung in der Weise, dass sie betriebswirtschaftliche Informationen transparent und entscheidungsrelevant aufbereiten und zeitnah zur Verfügung stellen. Durch die Entwicklung und den Einsatz von Planungs- und Kontrollinstrumenten (inkl. managementorientiertem Berichtswesen) soll die Zielerreichung in Unternehmen nachhaltig unterstützt werden (vgl. Horváth/Gleich/Seiter, 2015, S. 29f.; Weber/Schäffer, 2016, S. 38f.).
Im Zeitalter der Globalisierung und Digitalisierung hat sich auch das Berufsbild des Controllers stark gewandelt. Ziel dieses Artikels ist es, die gegenwärtigen Aufgaben und Anforderungen an Controller etwas genauer zu beleuchten. Die Untersuchung basiert auf der Analyse von 200, nach dem Zufallsprinzip ausgewählten, Online-Stellenanzeigen, die im Jahr 2016 von Unternehmen über verschiedene Medien veröffentlicht wurden (unternehmenseigenen Websites, Online-Stellenbörsen, Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit). Tabelle 1 (S. 6) gibt einen Überblick über die Verteilung der Stellenanzeigen auf die einzelnen Branchen.

Als erstes werden die aktuellen Aufgabenfelder näher betrachtet (z. B. Budgetierung, Berichtswesen, Reporting). Anschließend werden die erforderlichen Anforderungen diskutiert. Hierbei wird eine Unterscheidung in fachliche Anforderungen bzw. Hard-Skills (Ausbildung, Berufserfahrung, IT-Kenntnisse, Kenntnisse im Finanz- und Rechnungswesen etc.) und persönliche Anforderungen bzw. Soft-Skills (analytische Fähigkeiten, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit etc.) vorgenommen.
(5 Seiten)
Letzte Änderung W.V.R am 16.01.2020
Autor(en):
Dr. Peter Werner