1. Nutzen Sie den Betriebsmittelkredit zur Skonto-Ausnutzung
Häufig wird vom Lieferanten bei vorzeitiger Begleichung der Rechnung ein Skonto eingeräumt (z. B. 2 % Skonto innerhalb von 10 Tagen, ohne Skonto zahlbar innerhalb von 30 Tagen). Vergleichen Sie den Jahreszinssatz des Lieferantenkredits (siehe Formel) mit der Verzinsung für den Betriebsmittelkredit. Liegt dieser über dem Zinssatz für den Betriebsmittelkredit, zahlt sich die Skonto-Ausnutzung für Sie aus.
2. Reduzieren Sie Ihre Außenstände
Fakturieren Sie ohne Zeitverzug, vereinbaren Sie klare Zahlungsziele und Zahlungskonditionen und drängen Sie auf deren Einhaltung. Führen Sie ein freundliches, aber konsequentes Mahnwesen mit kurzen und fixen Mahnzyklen und verrechnen Sie Mahnspesen. Setzen Sie in jeder Mahnstufe eine klare Frist, wann der fällige Betrag auf Ihrem Konto eintreffen soll. Erstreckt sich Ihre Leistung über einen längeren Zeitraum, stellen Sie dem Kunden Anzahlungs- bzw. Teilrechnungen. Überprüfen Sie bei größeren Neuaufträgen die Bonität Ihres Kunden bzw. lassen Sie Ihre Kundenforderungen gegen Ausfall versichern.
3. Überlegen Sie die Abtretung Ihrer Kundenforderungen
Beziehen Sie Factoring oder den Zessionskredit in Ihre Überlegungen mit ein. Bei Factoring werden Ihre Forderungen an einen externenPartner abgetreten, der noch am selben Tag mehr als 70% der Bruttoforderung auf Ihr Unternehmenskonto überweisen kann. Die verbleibenden 30 % der offenen Rechnung werden nach Zahlung durch den Kunden beglichen. Eine – im Detail anders ausgestaltete – Variante der Finanzierung Ihrer Forderungen bietet ein Zessionskredit Ihrer Hausbank. Durch die verfügbaren Mittel können Sie in beiden Fällen Ihre Verbindlichkeiten mit Skonto zahlen.
4. Prüfen Sie die Finanzierung Ihrer Haft- und Deckungsrücklässe über Bankhaftungen oder Versicherungsmodelle
Gegen Übermittlung einer Bank- oder Versicherungsgarantie an Ihren Kunden erhalten Sie die ausständigen Restforderungen rasch auf Ihr Konto überwiesen und gewinnen sofortigen Liquiditätsspielraum.
5. Behalten Sie den Überblick über den Finanzmittelbedarf Ihres Unternehmens
Nur was bekannt ist, kann man auch ändern. Legen Sie besonderes Augenmerk auf eine möglichst exakte und nachvollziehbare Erfolgs- und Liquiditätsplanung. Führen Sie unterjährig regelmäßig Soll-Ist-Vergleiche durch, um einen zusätzlichen Kapitalbedarf rechtzeitig zu erkennen.
Die günstigste Möglichkeit Liquidität zu schaffen ist, ungenütztes Kapital im eigenen Unternehmen zu verwenden. Beispiele: Reduzieren Sie mehrere Kassen auf eine einzige, halten Sie Ihr Lager möglichst klein oder ziehen Sie bei günstiger Marktlage einen Verkauf Ihres nicht betriebsnotwendigen Vermögens in Betracht.
7. Senken Sie Ihre Kosten
Jeder eingesparte Euro stärkt die Liquidität und erhöht den Gewinn. Verhandeln Sie regelmäßig die Preise mit Ihren Lieferanten und holen Sie auch Konkurrenzangebote ein.
8. Prüfen Sie Leasing als Finanzierungsalternative
Nicht das Eigentum an einem Wirtschaftsgut bringt die Erträge, sondern dessen Nutzung. Geleast werden kann fast alles – z. B. Kfz, Maschinen, die Geschäftsausstattung und Grundstücke. Der Investitionsbetrag muss nicht auf einmal aufgebracht werden, wodurch Ihr Kapital für andere Zwecke zur Verfügung steht.
9. Nutzen Sie Steuervorteile
Erkundigen Sie sich rechtzeitig über die neue degressiveAbschreibung oder den Freibetrag für Selbständige. Vor allem sollten Sie aber rechtzeitig für die vierteljährliche Einkommen- bzw. Körperschaftsteuervorauszahlungen eine Herabsetzung beim Finanzamt beantragen, wenn Sie im laufenden Geschäftsjahr einen Ergebnisrückgang erwarten.
10. Achten Sie auf eine fristenkonforme Finanzierung!
Langfristig gebundenes Vermögen sollte langfristigfinanziert sein (z. B. durch einen Investitionskredit) und kurzfristig gebundenes Vermögen kurzfristig (z. B. durch einen Betriebsmittelkredit). Auch mehrere aus dem Kontokorrentrahmen bezahlte "Kleininvestitionen" mindern Ihren finanziellen Spielraum. Die Kreditlaufzeit darf bei Investitionsfinanzierungen keinesfalls die wirtschaftliche Lebensdauer des Anlagegutes übersteigen.
Autor:in:
Diplom-Kaufmann Anatoliy Matviychuk hat an der Technischen Universität Berlin die Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Wirtschaftsprüfung, Steuerlehre und Controlling studiert. Seit über 14 Jahren ist er berufstätig und hat Erfahrung vor allem im operativen Controlling, bei den Beteiligungen, Restrukturierungs-Projekten, bei der Entwicklung der Vorlagen für das Management Reporting und Planungsprozess auf Gruppen-Ebene. Ein wesentlicher Meilenstein war der Einsatz von fast 4 Jahren in Russland und der Ukraine als Finanzleiter. Seit über 3 Jahren ist er als selbständiger kaufmännischer Berater (eastwest-consulting.com) europaweit tätig und unterstützt die kleinen und mittelständischen Unternehmen bei allen Fragen der Finanzsteuerung, des Controllings und der Unternehmensführung.
letzte Änderung E.R.
am 26.08.2022 Autor(en):
Anatoliy Matviychuk
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10.03.2016 15:32:31 -
Gast
Skontonutzung (Punkt 1) senkt die Liquidität! Verbessert aber die Rentabilität.
Theoretisch haben Sie recht. Praktisch ist jedoch anders: die Skontonutzung beschleunigt den Casheingang. Man kriegt zwar etwas weniger, dafür jedoch von vielen Schuldner deutlich schneller. Der Gesamteffekt - VERBESSERUNG der Liquidität!
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10.03.2016 15:32:31 - Gast
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