Die Online-Bewerbung ist Standard in deutschen Unternehmen - meist per E-Mail. Wer die erste Hürde im Bewerbungsverfahren nehmen will, sollte einige Regeln beachten und wichtige Tipps kennen.
Bits und Bytes verdrängen das Papier – auch bei der Bewerbung. Die Online-Bewerbung ist fast überall akzeptiert oder erwünscht. Sie erleichtert dem Bewerber und dem Unternehmer gleichermaßen das Leben. So setzen vor allem Großunternehmen auf Bewerbungsportale. Darin fragen sie Punkt für Punkt Standardangaben wie Alter, Qualifikation oder den möglichen Eintrittstermin ab.
Im Ergebnis erhalten Personaler standardisierte Angaben über die Bewerber, die sich im Auswahlprozess leichter vergleichen lassen. Andere Unternehmen setzen auf den persönlichen Kontakt zum Bewerber.
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1. Die Online-Bewerbung ist die erste Arbeitsprobe
Kleine und mittlere Unternehmen setzen vor allem auf Bewerbungen per E-Mail. Dieser Bewerbungsweg bietet dem Unternehmen noch einen weiteren Vorteil: Der Bewerber muss seine Bewerbung selbst gestalten und liefert mit dem Produkt seine erste Arbeitsprobe ab. Korrekte Rechtschreibung ist ebenso Pflicht wie ein professionelles Bewerbungsfoto von einem guten Fotografen.
Tipp: Wer sich auf eine Leitungsposition bewirbt, kann auch eine Agentur mit der Erstellung seiner Bewerbung beauftragen. Das hinterlässt einen professionellen Eindruck. Allerdings sollte die Bewerbung dann auch wirklich überzeugen.
2. Seriöse Versandadresse
Knuffi@... wird sich kaum Hoffnung auf die freie Stelle als Leiter Controlling bei einem DAX-Unternehmen machen können. Eine seriöse E-Mailadresse ist Voraussetzung einer erfolgreichen Online-Bewerbung. In jeder E-Mail sollten sich zudem alle anderen Kontaktmöglichkeiten finden. Das lässt sich am einfachsten durch eine Signatur lösen, die mit jeder Mail versandt wird. Mail Clients wie Outlook oder Thunderbird ermöglichen das Einrichten einer solchen Signatur. Tipp: Zu den Kontaktadressen zählen –wenn vorhanden - auch Facebook-, Twitter- oder Xing-Konten beziehungsweise der Skypename. Dazu später mehr.
3. Eindeutiger Betreff
Im Betreff sollte die Stellenbezeichnung aus der Anzeige enthalten, eventuell mit Kennziffer. Mehr nicht. Anreden und Ähnliches gehören ins Anschreiben.
4. Bewerbung so persönlich wie möglich
Im Idealfall sollten Bewerber ihre Dokumente direkt an den zuständigen Mitarbeiter des Unternehmens richten. Steht der Name nicht in der Anzeige, sollten Bewerber nicht vor einem Anruf im Unternehmen zurückschrecken. Das unterstreicht das Engagement des Bewerbers. Der Name des Entscheiders gehört auch in die Anrede auf dem Anschreiben.
Tipp: Auf Worthülsen verzichten. Einleitungen wie "Mit diesem Schreiben …" gehören auf den Müll. Wer den Personalentscheider für sich einnehmen will, kommt schnell zur Sache und orientiert sich eng an den in der Anzeige genannten Anforderungen sowie an den recherchierten Eigenschaften des Unternehmens.
5. Die Online-Bewerbung dem Unternehmen anpassen
Der Bewerber sollte das Unternehmen genau kennenlernen und seine Bewerbungsstrategie genau auf das Unternehmen zuschneiden. Dabei muss er versuchen, aus der Masse der Bewerbungen herauszustechen. Dazu steht ihm ein riesiges Angebot zur Verfügung, wenn er seine Bewerbung selbst gestalten darf oder muss. Von den Bewerbungsunterlagen per E-Mail reichen die Beispiele über Bewerbungsvideos auf Youtube bis zu Bewerbungswebsites.
6. Kreativität dosiert verwenden
Kreativität schadet nie. Übertreiben sollten Bewerber jedoch nicht. Gerade vom Controller erwarten Unternehmen eine nüchterne, sachliche Darstellung. Ein schrilles Bewerbungsvideo mit schnellen Schnitten und lauter Musik passt selten zum Bild eines Controllers. Gegen Links auf die Seiten früherer Arbeitgeber oder auf Arbeitsproben im Netz wird kein Personaler etwas einwenden. Bewerber sollten ihren zukünftigen Arbeitgeber genau studieren und den Stil der Bewerbungsunterlagen dem Image des Unternehmens anpassen.
7. Soziale Netzwerke nutzen
Die Mehrzahl der Personaler prüft Bewerber auch auf sozialen Netzwerken wie Facebook oder auf Businessportalen wie XING oder LinkedIn. Das können sich Bewerber zunutze machen. Netzwerker auf Jobsuche können einen zukünftigen Arbeitgeber mit einem darauf abgestimmten Titelbild begrüßen und ihn dazu auffordern, sich über das soziale Netzwerk zu melden. Oft fällt das leichter als eine formelle Antwort.
8. Videotelefonie nutzen
Das Magazin Focus berichtet in seiner Onlineausgabe, dass Unternehmen mittlerweile Vorstellungsgespräche über den Videochat Skype führen. Skype können Bewerber wie Unternehmen kostenlos nutzen. Es senkt die Hemmschwelle zur Kontaktaufnahme. Wer einem potentiellen Arbeitgeber den Kontakt per Skype anbietet, sollte sich allerdings darauf einrichten, dass der Personaler das Angebot annimmt. Für die Dauer des Bewerbungsverfahrens sollten Jobsucher darauf achten, dass sie
- einen seriösen Skypenamen verwenden,
- tagsüber stets in halbwegs korrekter Kleidung vor dem PC sitzen und
- die Webcam des Computers in einen aufgeräumten Raum blickt.
9. Umfang der Bewerbung beachten
Bewerber sollten sorgsam auswählen, welche Unterlagen sie dem Unternehmen schicken und auf die Dateigröße achten. Für schriftliche Unterlagen gilt das PDF-Format als Standard. Oft schreiben Unternehmen eine maximale Größe der Online-Bewerbung von 1 oder 2 Megabyte (MB) vor. Daran sollten sich Bewerber halten. Findet sich keine Höchstgrenze, sollte die Bewerbung 3 MB nicht übersteigen. Das Stellenportal Jobware.de empfiehlt, die Online-Bewerbung auf ganz genau drei Dokumente zu beschränken: das Anschreiben, den Lebenslauf und die Zusammenstellung der Zeugnisse. Der Einfachheit halber sollten alle Dokumente in einer einzigen Datei vorliegen. Alles andere erschwert dem Personaler die Zuordnung.
10. Korrekte Angaben
Falsche Angaben können später zur Kündigung führen. Bewerber dürfen ihren Lebenslauf frisieren. Sie dürfen ein Studium in den Lebenslauf schreiben und unerwähnt lassen, dass sie es nicht abgeschlossen haben. Einen arbeitslosen Lebensabschnitt darf man als "Auszeit" bezeichnen. Auf bewusst falsche Angaben sollten Bewerber hingegen verzichten. Jede Kosmetik an Abschlüssen oder Abschlussnoten bedeutet eine schwere Hypothek für die Karriere im neuen Unternehmen.
Quelle:
Focus Online, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Jobware.de, Stepstone.de
letzte Änderung W.V.R.
am 02.04.2024
Autor:
Wolff von Rechenberg
Bild:
© panthermedia.net / Andriy Popov
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03.09.2015 22:16:17 - Gast
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