Unter Wirtschaftlichkeit versteht man einen wertmäßigen Ausdruck des Ökonomischen Prinzips. Im Gegensatz dazu betrachtet die Produktivität Mengeneinheiten. Es geht um das Feststellen der möglichst ergiebigen Kombination von Produktionsfaktoren und das Entscheiden über knappe Ressourcen mit dem Ziel der Gewinnmaximierung.
In der Praxis eine unverzichtbare
Kennzahl zur Ermittlung der Relation von allgemeinem
Input und
Output. So ist beim Vorhandensein verschiedener
Handlungsalternativen immer die zu wählen, die bei kleinster Einbringung, den maximalen Nutzen für das Unternehmen bedeutet.
Die Wirtschaftlichkeit ist auf Basis der betrieblichen Größen Leistung und Kosten ermittelbar. Das Ergebnis ist eine dimensionslose Zahl.
Merke:
Das Einsetzen von Wirtschaftlichkeitsziffern soll die Einhaltung der Wirtschaftlichkeit überprüfen.
Sammlung von Kennziffern der Wirtschaftlichkeit
1. Kennziffer für das Maximalprinzip ist der Ergebnisgrad
Ist-Ergebnis
(tatsächlich festgestelltes Ergebnis)
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Soll-Ergebnis
(Vorgabe des bestmöglichen Ergebnisses)
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2. Kennziffer für das Minimalprinzip wäre der Sparsamkeitsgrad
Soll-Einsatz
(Vorgabe des kleinstmöglichen Einsatzes)
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Ist Einsatz (tatsächlicher Einsatz)
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3. Wirtschaftlichkeit auf Grundlage der Gewinn-und Verlustrechnung
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Beispiele
Eine verkürzte Gewinn-und Verlustrechnung weist aus:
Soll
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Wareneinsatz (Wareneinkauf)
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500.000 EUR
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Sonstige Aufwendungen
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100.000 EUR
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Haben
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Warenverkauf (Umsatzerlöse)
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700.000 EUR
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Berechnung:
700.000
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=
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1,16
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600.000
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Fazit:
Zunächst soll eine geplante Leistung mit möglichst geringem Kostenaufwand erzielt werden.
Die Wirtschaftlichkeitskennziffer liegt über 1,0. In diesem Fall übersteigen die
Erträge die Aufwendungen, dagegen unter 1,0 sind die Aufwendungen größer als die Erträge.
Aus der Kosten-und Leistungsrechnung:
Beispiel:
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Leistung
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Kosten
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Wirtschaftlichkeit
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Produkt A
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100
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100
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1,0
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Produkt B
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100
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20
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5,0
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Produkt C
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100
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200
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0,5
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Fazit:
Wirtschaftlichkeit 1 = Leistung und Kosten gleich hoch (weder Gewinn, noch Verlust)
Wirtschaftlichkeit 2 = Leistung höher als Kosten = Gewinn
Wirtschaftlichkeit 3 = Kosten höher als Leistung = Verlust
Für eine bessere Aussagekraft sollten die Ergebnisse der ermittelten Quotienten mit den Vorjahresdaten oder mit anderen Betrieben (Branchenvergleich) verglichen werden. Diese Vorgehensweise bewirkt eine Maßzahl für die Effizienz des produktiven Handels.
Checkliste: Erkenntnisse zur Formel der Wirtschaftlichkeit aus der Kosten- und Leistungsrechnung
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1. Beim Vergleich der Kosten und Leistungen können Sie sehr rasch erkennen, ob ein Betrieb wirtschaftlich arbeitet.
2. Der Begriff der Wirtschaftlichkeit wird aus der Kosten-und Leistungsrechnung abgeleitet.
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3. Angewandte Formel:
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4. Die Wirtschaftlichkeit zeigt an, welches Vielfache die Leistungen sich auf die
Kosten beziehen.
Beispiel: Das Ergebnis 1,7 sagt aus, dass die Leistungen um das 1,7fache größer als die
bekannten Kosten sind.
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5. Bei einer Wirtschaftlichkeit von mehr als 1,0 wurde ein Betriebsgewinn erzielt.
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6. Die Wirtschaftlichkeit gibt Hinweise, ob die Geschäftsleitung eines Unternehmens an der verkauften
Handelsware/Fertigerzeugnisse einen Betriebsgewinn erzielt hat. Ein Weg in die richtige Richtung. (Beginn in die Gewinnzone)
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7. Die Vorlage von internen und externen Vergleichszahlen ermöglichen noch eine viel bessere Aussagekraft
zu den Wirtschaftlichkeitskennziffern in einem Unternehmen.
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Beobachtungen aus der Praxis:
Bei den Wirtschaftlichkeitsberechnungen sollte aber auf jeden Fall berücksichtigt werden, dass Inputs und Outputs mit den Preisen bewertet werden. Bei Änderung der Preise während einer ausgewählten Zeitperiode ist die Aussagefähigkeit des Quotienten nicht mehr korrekt.
In der Gesamtbetrachtung ist mit einzufließen, dass niedrige Beschaffungspreise nur zu einer scheinbar höheren Wirtschaftlichkeit führen, auch wenn beim Mengeneinsatz und an dem mengenmäßigen Produktionsergebnis keine Änderungen festgestellt worden sind.
Aufgaben
1. Aufgabe
Die Verdeutlichung des Wirtschaftlichkeitsfaktors bei Auswertung der Kostenträgerzeit und -ergebnisrechnung
Auszug aus dem Kostenträgerblatt -, Kostenträgerzeit und –ergebnisrechnung
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Kostenträgergruppen
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A
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B
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C
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Verrechnete Selbstkosten des Umsatzes
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220.000 EUR
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150.000 EUR
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240.000 EUR
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Nettoverkaufserlöse
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242.000 EUR
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225.000 EUR
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204.000 EUR
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Umsatzergebnis
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+22.000 EUR
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+75.000 EUR
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-36.000 EUR
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Ermitteln Sie die Wirtschaftlichkeitsfaktoren für A bis C.
2. Aufgabe
Wann arbeitet ein Unternehmen wirtschaftlich?
Lösungen:
1. Aufgabe
Folgende Formel findet ihre Anwendung:
Nettoverkaufserlöse
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= Wirtschaftlichkeitsfaktor
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Selbstkosten des Umsatzes
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Die Wirtschaftlichkeitsfaktoren zeigen die absoluten Werte an.
Für A:
242.000
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= 1,1
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220.000
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Für B:
225.000
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= 1,5
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150.000
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Für C:
204.000
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= 0,85
|
240.000
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2. Aufgabe
Ein Unternehmen arbeitet wirtschaftlich, wenn nach Prüfung der Gewinn-und Verlustrechnung höhere Erträge als Aufwendungen ausgewiesen werden, oder der Quotient aus Ertrag und Aufwendungen größer als 1 ist. Zusätzlich arbeitet das Unternehmen wirtschaftlich, wenn in einer geführten Kosten-und Leistungsrechnung höhere Leistungen als Kosten ausgewiesen sind, bzw. wenn der Quotient aus Leistungen und Kosten größer als 1 ist.
letzte Änderung Günther Wittwer am 20.08.2021
Bild:
PantherMedia/ Nonvarit-Pruetisirirot
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