Die
Amortisationsrechnung beruht anders als die anderen statischen Verfahren der
Investitionsrechnung (
Kostenvergleich,
Gewinnvergleich,
Rentabilitätsvergleich) auf
Zahlungen. Bei ihr stehen die
Liquidität, Unabhängigkeit und Sicherheit im Vordergrund. Wert wird dabei auf einen schnellen Rückfluss der investierten Mittel ins Unternehmen gelegt.
Insgesamt ist diese Rechnung eine gute Erweiterung zu den anderen
statischen Investitionsverfahren, denn zu den hauptsächlichen Aufgaben zählt das Abschätzen des finanzwirtschaftlichen
Risikos, das mit der Investition in ein Gut einhergeht.
Amortisationszeit
Die Amortisationszeit stellt die
Zeitspanne dar, innerhalb derer das eingesetzte Kapital für eine
Investition zurück in das Unternehmen fließt.
Zwei Methoden zur Amortisationsberechnung
Die
Durchschnittsmethode betrachtet erneut ein starres, durchschnittliches Jahr. Diese "Einperiodenbetrachtung" kann schnell schwierig werden. So müssen gleiche Jahresergebnisse nicht immer dieselben Rückflüsse beinhalten. Der Nachteil dieser Methode liegt darin, dass
schnelle Rückflüsse in den ersten Jahren nicht als solche erkannt werden, da nur der Jahresdurchschnitt gebildet wird.
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Das Gegenstück ist die
Kumulationsmethode, die die zeitlichen Rückflüsse besser beurteilen kann. Anstatt die durchschnittlichen, werden hier geschätzte Rückflüsse einzelner Perioden berücksichtigt. Die Kumulation findet so lange statt, bis die Anfangsinvestition erreicht ist. [1]
Beispiel für eine Amortisationsrechnung
Das folgende Beispiel zeigt eine gleiche Bewertung der Anlagen durch die Durchschnittsmethode. Im Gegensatz dazu ermittelt die
Kumulationsrechnung die Amortisation deutlich genauer. Dabei beträgt diese nicht wie davor 3,5 Jahre, sondern für Anlage I drei Jahre und für das zweite Gut vier Jahre.
Statische Amortisationsrechnung
Durchschnitts- und Kumulationsmethode
|
|
|
Kostenart
|
Anlage I
|
Anlage II
|
AK abnutzbar
ND
Abschreibungen
|
180
6
30
|
180
6
30
|
Gewinne
Jahr 1
Jahr 2
Jahr 3
Jahr 4
Jahr 5
Im Durchschnitt
|
35
40
20
5
5
21
|
5
5
20
35
40
21
|
Cashflow
Jahr 1
Jahr 2
Jahr 3
Jahr 4
Jahr 5
Im Durchschnitt
|
65
70
50
35
35
51
|
35
35
50
65
70
51
|
Amortisationsrechnung =
|
Anschaffungskosten
|
durchschnittlicher Cashflow
|
|
3,53
|
3,53
|
Kumulationsmethode:
Jährlicher Cashflow Abzug von den AK, bis diese
zurückgeflossen sind
Amortisation im
|
180
- 65
- 70
- 50
= - 5
3. Jahr
|
180
- 35
- 35
- 50
- 65
= - 5
4. Jahr
|
Kumulationsmethode:
Jahresrestsaldo = AK - zurückgeflossene Cashflows
|
180
115
45
- 5
|
180
145
110
60
- 5
|
Abb. Beispiel für eine Amortisationsrechnung
Beurteilung
Die Aussage, dass ca. 53 % befragter Unternehmen die Amortisationsrechnung anwenden, spricht für das Verfahren. Der Grund liegt vor allem in dem einfachen Gebrauch der
Rechenmethode. Geeignet ist der Amortisationsvergleich besonders für die
Einschätzung des finanzwirtschaftlichen Risikos und zur Verfolgung der Punkte Sicherheit, Liquidität und Unabhängigkeit.
Olfert rät zudem nur zur
Verknüpfung mit einem weiteren Investitionsverfahren, da einige Nachteile vorhanden sind. Beispielsweise gilt auch hier die kurze Dauer des Vergleiches. Die möglichen
Umweltveränderungen bleiben vollkommen unbeachtet. Außerdem können Erlöse nicht ihren Entstehungsorten zugeteilt werden, da Produkte in der Regel auf mehreren Anlagen hergestellt werden. Weitere
Probleme treten in Hinblick auf die Nichtberücksichtigung der Kapitalverzinsung, der Rückflüsse nach der Amortisationszeit und unterschiedlichen Nutzungsdauern auf. [2]
Excel-Tools bzw. Vorlagen für Investitionsrechnung finden Sie in der Rubrik
Marktplatz/Excel-Tools.
Quellen:
[1] Finanzwirtschaft des Unternehmens, R. Zantow, Pearson Studium, 2. Auflage, 2007, S. 420
[2] Investition, Olfert / Reichel, Kiehl Verlag, 10. Auflage, 2006, S. 195
letzte Änderung Redaktion CP
am 15.09.2023
|
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26.04.2017 08:48:40 - Lars schneider fan
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