Vollständige Ermittlung von Einstandspreisen

Dr. Peter Hoberg
 

Einkaufsentscheidungen beeinflussen in vielen Unternehmen ca. die Hälfte der Kosten, in einigen Branchen sogar zu über 70 %. Daher sollten Unternehmen (aber auch Privathaushalte) möglichst alle wichtigen Einflussgrößen der Einkaufspreise berücksichtigen. Dies gilt insb. für die monetär bewertbaren Komponenten. Dabei ist zu beachten:

Einkaufspreis ist nicht gleich Einkaufspreis. Denn es müssen viele weitere Vergünstigungen, aber auch Belastungen berücksichtigt werden. Es gibt kaum ein Unternehmen, welches wirklich alle Einflussfaktoren auf die Einkaufspreise korrekt abbildet. Ein Beispiel sind die Zahlungsbedingungen.

Es sind alle finanziellen Wirkungen zu erfassen und zu bewerten, die vom Kauf bis zum Einsatz bzw. Verkauf / Verschrottung reichen können. Zudem sollte der Controller darauf achten, dass die Einkäufer auch weitere Quellen des Verkäufers anzapfen, z. B. den Marketingtopf des Lieferanten. Um alle finanziellen Aspekte abbilden zu können, ist eine umfassende Kalkulation notwendig, was in diesem Beitrag durchgeführt werden soll. Am Ende stehen dann vergleichbare Einstandspreise, die sich als Basis für das Treffen von Entscheidungen eignen.

1. Grundlagen

Die unterschiedlichen finanziellen Kriterien weisen den großen Vorteil auf, dass sie in der gleichen Einheit, z. B. in Euro, gemessen werden können. Allerdings ist eine sofortige Saldierung nicht zulässig, weil die Zahlungen gewöhnlich zu unterschiedlichen Zeitpunkten anfallen. Zu unterscheiden ist, ob ein langlebiges Wirtschaftsgut (Betriebsmittel) beschafft werden soll oder z. B. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Einbauteile, welche im Produkt untergehen. Im Beispiel der Beschaffung einer Produktionsmaschine ist nicht nur der Kaufpreis relevant, es sind beispielsweise auch
  • die Nebenleistungen
  • der Energieverbrauch
  • Personalbedarf
  • die Garantiebedingungen
  • die Wartungskosten
  • die Reparaturen
  • die Zahlungsbedingungen (Skonti, Zeitpunkte)
  • der Platzbedarf usw.

Erst wenn alle Zahlungen und Zahlungsänderungen, welche von den jeweiligen Handlungsmöglichkeiten ausgelöst werden, erfasst sind (bezüglich Höhe und Zeitpunkt des Anfalls der jeweiligen Zahlungen), kann eine finanzielle Gesamtbewertung erfolgen. Da die Zahlungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten anfallen, müssen sie mit Hilfe von Auf- und Abzinsungen vergleichbar gemacht werden. Der Entscheidungsträger hat dabei die Möglichkeit, den einheitlichen Vergleichszeitpunkt vorzugeben. Üblicherweise wird der Vergleich zum Startzeitpunkt durchgeführt, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass das Unternehmen die Verfügungsgewalt über die gekauften Güter erhält.

Wenn es sich um regelmäßig bezogene Inputfaktoren, wie z. B. Kartonage, Öl, Stahl usw., handelt, dann sollte der Zeitpunkt gewählt werden, an dem die Güter durchschnittlich geliefert werden, was häufig in etwa zur Jahresmitte erfolgt.

Letzte Änderung W.V.R am 11.03.2025

Autor(en): Dr. Peter Hoberg
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