Begriffsverwirrung vermeiden: Indirekter Umsatz und indirekter Absatz - ist das dasselbe?

Dr. Ursula Binder
 

Es gibt Begriffe, die sich in der BWL-Literatur etabliert haben und andere, die noch nicht "flächendeckend" in einheitlicher inhaltlicher Bedeutung verwendet werden. Zu den ersteren gehört der Begriff indirekter Absatz, zu den letzteren der Begriff indirekter Umsatz. Da Absatz zu Umsatz führt, liegt die Vermutung nahe, beide Begriffe bedeuteten inhaltlich dasselbe. Das ist aber nicht der Fall und genau darin besteht eine mögliche Begriffsverwirrung, die in diesem Artikel aufgelöst werden soll.

1. Indirekter Absatz

Die Bedeutung des Begriffs indirekter Absatz ist schnell erklärt: Unter indirektem Absatz oder auch indirektem Vertrieb versteht man den Vertrieb von Produkten ohne direkten Kontakt zwischen Hersteller und Endkunden, daher "indirekt". Stattdessen kommen Vermittler zum Einsatz, die den Kontakt zwischen Hersteller und Kunden überbrücken. Das kann ein Mittler sein, es können aber auch mehrere Ver- mittler zwischengeschaltet werden.

Beispiele dafür sind der Vertrieb über Großhändler, Einzelhändler, Exporteure oder auch Online-Portale, sofern es sich nicht um ein eigenes Online-Portal eines Herstellers handelt. Der Sinn des indirekten Vertriebs ist es, Entfernungen zu überbrücken und Aktivitäten durch Arbeitsteilung zu bündeln: Ein Logistik-Unternehmen übernimmt den Transport, der Hersteller braucht sich nicht um die Endkunden zu kümmern, wenn er ein Online-Portal einschaltet, Großhändler können günstigere Preise erhalten, weil sie größere Mengen abnehmen usw.

Letzte Änderung W.V.R am 08.05.2023

Autor(en): Dr. Ursula Binder
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