Bericht aus der Praxis: Schwaches Wartungsmanagement

Dr. Peter Hoberg
 

Viele BWL-Bücher sind blutleer, weil sie zwar Beispiele enthalten, diese aber sehr konstruiert sind. Deswegen wird in dieser BAP-Reihe (Bericht aus der Praxis) der Ansatz gewählt, tatsächliche Gegebenheiten aus der Praxis darzustellen, zu analysieren und Verbesserungen vorzuschlagen.

Die Geschehnisse in der Praxis sind vielleicht nicht ganz so abstrus wie in der Dilbert-Serie von Scott Adams, aber trotzdem muss man sich immer wieder über gravierende Fehlentscheidungen wundern. Diese werden nicht selten durch Interessengegensätze der einzelnen Unternehmensbereiche bzw. der Manager hervorgerufen. Und manchmal fehlt auch das notwendige Methodenwissen.

Alle Folgen dieser Reihe basieren auf tatsächlichen Gegebenheiten, wobei die Zahlenbeispiele natürlich nicht dem Original entsprechen.

1. Das Problem

Der Output einer Produktion ist normalerweise nur so hoch wie es das schwächste Element zulässt. Das kann z. B. die Verpackung des eigentlich fertigen Produktes in Kartons bzw. auf Paletten sein. Wenn die entsprechenden Verpackungsmaschinen nicht störungsfrei funktionieren, kann auch die viel teurere Produktion nicht laufen. Die Maschinen müssen somit gut gewartet sein.

Das Problem der richtigen Wartung speist sich aus mehreren Quellen:
  • Bei der Erstinbetriebnahme der Maschinen muss es Key-User geben, welche sich vom Lieferanten die genaue Funktionsweise zeigen lassen. Zudem muss die Fehlerbeseitigung geübt werden.
  • Die Key-User sollten dann das notwendige Wissen an die Bediener der Maschinen im notwendigen Umfang weitergeben.
  • Die internen Handbücher müssen ergänzt werden.
  • Das Bedienungspersonal muss in allen Schichten zur Verfügung stehen.
  • In Zeiten von Urlaub und Krankheit der Stammbelegschaft werden ebenfalls qualifizierte Mitarbeiter benötigt. Somit werden Pläne für die Hochsaison benötigt.


Letzte Änderung W.V.R am 01.06.2025

Autor(en): Dr. Peter Hoberg
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