wir haben gerade auf der Arbeit über das Thema Umfeldanalyse diskutiert.
Worin seht Ihr als Profis die Grenzen und Möglichkeiten einer Umfeldanalyse?
Würde mich über jede Antwort freuen.
Vielen Dank schonmal dafür

20.04.2011 16:07:48
Hallo,
wir haben gerade auf der Arbeit über das Thema Umfeldanalyse diskutiert. Worin seht Ihr als Profis die Grenzen und Möglichkeiten einer Umfeldanalyse? Würde mich über jede Antwort freuen. Vielen Dank schonmal dafür ![]() |
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20.04.2011 16:57:39
Was meinst Du genau?
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20.04.2011 19:00:22
Wollte es allgemein betrachtet wissen,worin man den Nutzen sehen kann und was beachtet werden sollte.
Ich meine irgendwie kann man da ja alles reinbeziehen in die Analyse aber wo fängt man an und wo hört man auf? Bringen einem die Daten wirklich etwas oder ist o etwas eher für den Bereich Marktforschung? Ist Marktforschung nicht eine Umfeldanalyse? Meine Kollegin meinte, dass die Umfeldanalyse nichts für Controlling sei. |
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21.04.2011 00:11:07
Hallo,
PROFI bin ich nicht, aber ich arbeite schon lange mit Umfeldanalysen (Gesundheitsbereich). Jetzt studiere ich nochmal und zwar G-Wirtschaft, um die feste Theorie dazu zu lernen (Kennzahlen, Bilanzen, Rechtsformen, Unternehmensführung..). Es ist durchaus empfehlenswert in die Richtung Umfeldanalyse weiter zu lesen und deine Gedanken zu präzisieren, WAS Du genau unter dem weitreichenden Begriff „Umweltanalyse“ verstehst. „Marktforschung“ ist nicht gleich Umfeldanalyse, obgleich sich die Marktforschung auch dem Instrument Umweltanalyse z.b. eines Unternehmens, einer Produktpalette etc. bedienen kann. Umfeldanalyse umfasst ökonomische (z.B. Käufermärkte, Wirtschaftswachstum, Personalkosten etc.), technologische (Automatisierungsgrad, Innovationsrate etc.), soziokulturelle (Demographie, Anhebung von Zumutbarkeitsgrenzen, ökologische Forderungen etc.), rechtlich-politische (Protektionismus in manchen Ländern usw.) und individuelle Aspekte. Im Marketing gibt es lange Checklisten für diese Bereiche. Je nach Ziel des Prozesses kann es extrem wichtig sein, eine Umwelt-/Umfeldanalyse durchzuführen. Man kann sie z.B. im Rahmen einer Situationsanalyse im Sinne einer Fehler- und SWOT-Analyse des Unternehmens nutzen. Die dabei ermittelten Stärken (S) und Schwächen (Weakness) zeigen die derzeitigen und zukünftigen Ressourcen (z.B. Ziele, Identiät, Inhalte, Mitarbeiter, Kunden etc.) und die Chancen (Opportunities) und Risiken (Risks) die Umweltbedingungen an. Die so erarbeiteten Inhalte fließen u.a. zur Ableitung zukünftiger Strategien in den mehrstufigen Zielbildungsprozeß ein. Diese Strategien können/müssen aber nicht so extrem ausgeweitet sein. Ein Teil reicht manchmal zur Orientierung. Die tollste Kennzahl ist nur eine Zahl, wenn man damit am sinnvolleren Unternehmensziel vorbeiabgleicht oder was auch immer. Umwelt- und Umfeldanalyse ist ein sehr gutes Instrument, um zu schauen, ob das Unternehmen absehbar an einem wichtigen Markt vorbeigeht. Es sind nicht nur subjektive „Befragungen“, sondern erfordern eigentlich genau die Präzision in der Erarbeitung, die man von einem Menschen, der ControllerIn ist, erwartet. Beispiel aus meiner Branche: in einer strukturschwachen Region macht eine kleine Klinik Verluste. Die Kennzahlen (egal welche) sind einfach mies. Falls es einen Controller geben sollte, ist er eindimensional gestrickt, schaut nicht über den Tellerand. Nun soll frischer Wind hinein, ein anderer Träger .... Das Portfolio der Klinik mit 3 Hauptabteilungen ist zu prüfen. Die Umweldanalyse des Unternehmens kann mal ganz banal anfangen: man schaut sich die häufigsten behandelten Diagnosen an und vergleicht diese mit denen, die in der Region am häufigsten sind. Man schaut bei DeStatis nach der Region und in der Entwicklungsstudie Deutschland nach der demographischen Entwicklung genau dieser Region, man schaut, WER da mit WELCHEM Gebrechen, mit WELCHEM Bildungsstand, EINKOMMEN, etc. lebt. Dann sucht man sich in der wissenschaftlichen Literatur zu den 20 wichtiesten Krankheitsfeldern epidemiologische Studien zusammen und erarbeitet die Prävalenzen und Inzidenzen zu den Erkrankungen. Diese Daten gleicht man wiederum mit der Demographie ab. Rechnet also um, wieviele Frauen & Männer in den wesentlichen Altersstufen akutell, in 5 Jhren und in 10 jahren in Landkreis X / Umfeld 20 km Ort Y zu finden sind. Diese Daten sind alle aus dem Netz zu ziehen, frei zugänglich. Bis JETZT haben wir noch mit niemandem geredet, Interviewt oder Geld für Marktforschung ausgegeben. So dann haben wir also eine Tab mit den Einwohner& altersdaten, darauf die aktuellen Krankenfälle umgerechnet und mittels der Daten aus epidemiol. Studien berechnen wir nun, bei welchen der Erkrankungen welcher Zuwachs zu finden ist und wie da unsere Bevölkerungsentwicklung sich verhält. (Also wenn z.b. 14% Bevölkerungsrückgang ist –Nordhessen/Norddeutschland- und im gleichen Kreis die >65j. und >85 J. steigen, dann schauen wir uns genau DIE Krankkeiten an, die uns dann in dieser Population erhalten bleiben, so dass wir möglichst 0- max. 5% Rückgang in den Behandlungszahlen errechnen. Auf diese Probleme richten wir nun das Angebot unserer Klinik aus und der umliegenden MVZ... und diese „Umweld“ kontrollieren wir regelmäßig, um auf Veränderungen zu reagieren. Dazu legt man für Selbstzahler Zusatzleistungen auf, die die Prävention genau der Erkrankungen betreffen, die wir uns erarbeitet haben.. Wenn unsere Klinik läuft, dann werden regelmäßig Befragungen der Kunden, der Patienten, Lieferanten, Mitarbeiter etc. durchgeführt und ausgewertet, um die Qualität zu verbessern. Irgendwie wird wohl jedes Unternehmen, dass erfolgreich arbeiten will/muss, auf solche strategiebildenen/-untersützenden Maßnahmen zurückgreifen..... Ein produzierendes Unternehmen wird natürlich VOR Produktion untersuchen, wie sein Produkt im Markt ankommt. Aber im Grunde, passen sich alle ihrer Umwelt an. Wir führen solche Analysen z.b. zur Erarbeitung von Präventionsprofilen, Labortests etc. durch. Ohne Umweltanalyse würde man da pures Geld rausschmeissen. Warum sollte das nichts für Controller sein? Entwickeln sich Controller nicht weiter? Wollen C. immer bei mikrigen Jahresgehältern hängen bleiben? Mumpitz. Wenn Du C. BIST, dann kann ich Dir nur raten, mach´ weiter. Du ahnst nicht, wie sehr ein Controller/in, der/die auch noch Managementfähigkeiten best. Branchen erwirbt bzw, ein Manager, der C-Erfahrung hat, gebraucht wird. Denk´mal ´drüber nach. LG Melli |
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21.04.2011 20:24:22
Hallo Melissa,
vielen Dank für dein absolut wahnsinns Statement...hört sich zumindest für mich nach Profi an. Ich habe jetzt auch schon ein wenig gegoogelt...bisschen fragen kamen mir bei den Ausdrücken Umwelt und Umfeld auf. Manche sehen es als Ganzes und andere trennen diese Begriffe. Wie kann ich das verstehen mit dem Geld verschenken??Ich meine die Durchführung kostet und macht ja auch einen Aufwand. Also die letzte passage im letzten Abschnitt deines Textes. Vielen, Vielen Dank nochmal Lg Ramona |
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21.04.2011 22:49:05
Hallo Monika,
ja dieses Zusammensuchen von Daten verursacht Personalkosten/Aufwand. (Na ja, wir basteln das ja selbst, weil es zu wenige BWLer oder so gibt, die über den Rand ihres Tellers schauen wollen.) Jedoch ist der Aufwand relativ zu dem was man einsetzen muss, wenn man z.B. Testkits mit best. Kitgrößen erzeugt und vorhält für nicht so gut "nachgefragte" Tests, gering. Zwei Tage ordentliche Recherche und man "spart" im Jahr einen sechsstelligen oder höheren Betrag. Medizinische Leistungen sind meistens mehrdimensional: ich brauche die Anforderungsgröße und kann diese nicht immer vorhersehen, ich muss das durchführende Personal schulen, ich muss direkt vor Ort biologische Substanzen (haltbarkeitsgrenzen) kalibrieren und verbrauche dabei schon einen Teil meines Kits und wenn dann nur 10 statt 80 Patientenproben am Tag dafür kommen... nutzt mir die tollste Gerätschaft oder Automatisierung nichts. Das ist genauso wie z.b. bei einem Autohersteller, der seine Autos auch besser am Profil seiner Kundschaft orientiert. Dazu kommt z.b. bei einer med. Leistung/Labortest/Untersuchung, dass man diese in der regel nicht just-for-fun durchführen kann, sondern oft eine Körperverletzung begeht -ergo muss ein Grund vorliegen. Dieser Grund ist die Disposition und dann später die Erkankung, die Behandlungszeit, die Nachsorge, die Medikamenteneinstellung etc. Also wenn ein Mitarbeiter o.g. Umweltanalyse erstellt, dann deckt das darauf basierende Portfolio eine große Zahl von Tests (sogar innerhalb des selben tests werden die Sensitivitäten in der Entwicklung gesteuert -also wenn ich viele Schwangere für Infektion x zu untersuchen habe, nehme ich ein system mit anderer sensitivität als wenn ich bei alten Menschen einen Impftiter kontrolliere) und Maßnahmen ab (z.b. braucht dann die eine klinik eher eine Einrichtung zum Darmspeigeln und eine andere eher für herzuntersuchungen - jeweils mit dem ganzen notwendigen Personal.) Also je präziser man die Analyse macht, desto mehr Geld wird gespart und das Geld, das für die Erstellung der Daten verbaucht wurde, bringt eine sehr gute Rendite. ![]() LG Melli |
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26.04.2011 11:41:17
Hallo Monika,
hast du dich schon mal mit Porter (five forces) beschäftigt? Das würde dir weiter helfen. Gruß Controlling X+ |
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