Kombinationswertverfahren

Annette Witzenhausen
Die Kombinationswertverfahren kommen im Rahmen der Unternehmensbewertung noch häufig zum Einsatz. Hierbei findet, wie der Name schon erahnen lässt, eine Kombination aus anderen Verfahren zur Unternehmensbewertung statt. Genauer gesagt, erfolgt zumeist eine Kombination aus dem Ertragswertverfahren und dem Substanzwertverfahren. [1] Zu den Kombinationswertverfahren zählen unter anderem das Mittelwertverfahren, die Übergewinnverfahren, sowie das Stuttgarter Verfahren. Die Berechnung erfolgt in der Regel auf der Grundlage des Mittelwertverfahrens, wobei dann je nach gewähltem Verfahren Abwandlungen davon zum Einsatz kommen. [2]


Die Verwendung der Kombinationswertverfahren in der heutigen Zeit ist zum einen durch alte Regelungen in den Unternehmen zu erklären und zum anderen durch die Tatsache, dass diese traditionellen Verfahren durch ihre ausführlichen Unternehmensbetrachtungen teilweise eine bessere Entscheidungshilfe sind als die moderneren Verfahren.

Dennoch beruhen sie mehr auf Vergangenheitswerten als auf Zukunftsbetrachtungen und können folglich im Bezug auf den möglichen Ertrag ein verfälschtes Bild vermitteln, was eher für Kaufinteressenten von Belang ist. Abschließend ist festzustellen, dass die Kombinationswertverfahren zum Teil erhebliche Unterschiede in der Höhe des errechneten Unternehmenswertes aufweisen. Für Käufer und Verkäufer gilt es daher, sich mittels des am geeignetsten scheinenden Verfahrens auf einen Wert für das Unternehmen zu einigen.


Quellen:

[1] Unternehmensbewertung; Seiler, Karl; 2004; S. 31
[2] Unternehmensanalyse und Unternehmensbewertung; Born, Karl; 2. Auflage; 2003; S. 26




letzte Änderung Annette Witzenhausen am 12.04.2023

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