ich bin mal auf die folgende Aufgabe gestolpert:
Am 01.01.1999 hat Frau HECHT das Tiefkühlfischgeschäft "FRISCH VOM FISCHER GmbH" zu
einem Kaufpreis von 250.000 EURO übernommen. Im Kaufpreis enthalten ist nur das Recht
für den Gebrauch des Namens. Im Januar mussten zusätzlich Ladeneinrichtungen im Wert
von 150.000 EURO angeschafft und sofort bezahlt werden. Außerdem war die Anschaffung
eines Lieferwagens notwendig, der zu einem Preis von 90.000 EURO gekauft wurde. Dieser
wurde mit einem auch eingehaltenen Zahlungsziel von drei Monaten erworben und wird über
fünf Jahre linear abgeschrieben. Der Lieferwagen war damals ein echtes Schnäppchen und
würde sonst 120.000 EURO kosten.
Sowohl das Markenrecht als auch die Ladeneinrichtungen werden linear über vier Jahre abgeschrieben.
Für das Markenrecht musste am 01.01.1999 die Hälfte des Kaufpreises sofort bezahlt
werden. Die restlichen 50 % waren zum 30.06.1999 zu bezahlen. Dabei ist ein monatlicher
Zinssatz von 0,5 % ausgehandelt worden. Die Zinsen wurden jeweils am Ende des Monats
bar bezahlt.
Für die Finanzierung der Ladeneinrichtungen hat sich Frau HECHT 150.000 EURO zinslos bei
ihrem Freund geborgt. Der Freund von Frau HECHT arbeitete außerdem bis März 1999 ehrenamtlich
als Verkäufer mit. Nach der Trennung von Frau HECHT im März forderte er jedoch ab
April ein Gehalt in Höhe von 3.000 EURO pro Monat, welches auch bezahlt wurde und welches
ein anderer Verkäufer ebenfalls verlangen würde. Anfang Mai tilgt Frau HECHT auch den
zinslosen Kredit, den sie bei ihrem Freund aufgenommen hatte und den dieser nach der Trennung
zurückforderte.
7
Die kaufmännischen Arbeiten macht Frau HECHT selber. Dafür nimmt sie sich pro Monat
2.000 EURO aus der Kasse. Ein Angestellter mit ihren Aufgaben würde das Doppelte kosten.
Im Januar 1999 kaufte Frau HECHT Fische im Wert von 10.000 EURO und bezahlte diese bar.
Im Januar konnte sie nur 80 % dieser Fische verkaufen. Im Februar mussten die übrigen Fische
der Januarlieferung aufgrund ihres seltsamen Geruches entsorgt werden. In den Folgemonaten
kaufte Frau HECHT entsprechend weniger.
Der Umsatz beträgt monatlich 30.000 EURO. 30 % des Umsatzes wird von Großkunden abgenommen
(d. h. Gaststättenbetriebe), die ein Zahlungsziel von zwei Monaten in Anspruch
nehmen. Der übrige Umsatz ist sofort zahlungswirksam. Der in allen Monaten gleich hohe
Stromverbrauch wird jeweils am Ende des Quartals in Höhe von 600 EURO bar bezahlt. Der
kalkulatorische Zinssatz beträgt 7,2 % pro Jahr.
Aufgabe:
Wie wirken sich die einzelnen Geschäftsvorgänge in den jeweiligen Monaten Januar bis
Juli des Jahres 1999 auf die entsprechenden Zielgrößen der Kosten- und Leistungsrechnung
aus?
So sieht eine Musterlösung aus:

Und ich habe dazu ein paar Fragen zu der Musterlösung:
1) Wieso nimmt man 4000 EUR als Unternehmerlohn? Ich würde 2000 nehmen, da die anderen 2000 Frau Hecht sich als normalen Lohn auszahlt.
2) Wieso betragen Personalkosten Freund nicht nur ab April, sondern auch vorher 3000?
3) Wie kommt man darauf, dass Kalkulatorischer Zinssatz 0,6% beträgt?
Und ich habe eine allgemeine Frage. Berechnet man kalkulatorische Zinsen immer nur monatlich oder manchmal auch irgendwie über über die ganze Nutzungsdauer betriebsnotwendiges Kapitals?
Danke euch schon mal