Bilanz

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Eine allgemeine Frage zur Bilanz:

Wenn sich die Sachanlagen deutlich verringern und die unfertigen Erzeugnisse in einem ähnlichem Maß zunehmen, was kann dies für Gründe haben bzw. welcher Zusammenhang könnte vorliegen?
Ich wüsste nicht, wo da ein ursächlicher Zusammenhang bestehen könnte, dass in dem Fall eine Änderung des Umlaufvermögens durch eine Änderung des Anlagevermögens
verursacht wird.

Kann es nicht ein schlichter Zufall sein, dass die wertmäßigen Änderungen ca. gleich hoch sind?
Ein etwas abwegiges Szenario:

Man hat die Möglichkeit, eine sehr große Menge Rohstoffe zu äußerst günstigen Konditionen zu beziehen. Zur Finanzierung derselben liquidiert man nicht betriebsnotwendiges Sachanlagevermögen.
Der Betrieb ist in einer Branche mit schnell verderbenden Rohstoffen tätig bzw. benötigt Rohstoffe, welche ungünstig zu lagern sind. Deshalb werden alle Rohstoffe sofort nach Eingang in ein besser zu lagerndes unfertiges Erzeugnis weiterverarbeitet und laufen dann unter entsprechender Bezeichnung in der Bilanz.

Wie gesagt, etwas abwegig, aber das einzige was mir einfällt, wo ein Zusammenhang bestehen würde...  :roll:
Hallo,

ich würde sagen das Unternehmen ist kurz vor der Insolvenz oder bereits in einem Insolvenzverfahren.

Es wird noch produziert, Produkte können jedoch nicht abgesetzt werden.

Zur Sicherung der Liquidität oder im Rahmen eines schon bestehenden Insolvenzverfahrens wird Anlagevermögen veräußert.

Gruß, CP1
Wo sollte in diesem Beispiel aber der Zusammenhang zwischen Liquidation von Sachanlagevermögen und anstieg unfertige Erzeugnisse im selben Rahmen sein?
Wenn ein Unternehmen vor einer Insolvenz steht, dann wäre der Aufbau von unfertigen Erzeugnissen schon kontinuirlich vorher passiert, nicht erst zeitgleich mit dem Verkauf von Sachanlagen.
Hallo Otscho,

"...Wenn ein Unternehmen vor einer Insolvenz steht, dann wäre der Aufbau von unfertigen Erzeugnissen schon kontinuirlich vorher passiert, nicht erst zeitgleich mit dem Verkauf von Sachanlagen."

das ist sicher so. Das schließt die Frage von stefanxyz jedoch nicht aus. Kommt auch darauf an, wie lang der Betrachtungszeitraum ist. Handelt es sich um 1 Jahr, ist dies durchaus denkbar.

Was sagt stefanxyz dazu?

Gruß, CP1
Bearbeitet: Enrico Reimus - 17.04.2008 09:27:03
einen Ansatz hätte ich noch.

In der Wohnungswirtschaft könnte es sein, dass ein Vermietungsobjekt, dass sich im AV befand, nun in den Verkaufsbestand kommt und damit im Umlaufvermögen ausgewiesen wird. Für den Verkauf wird es jedoch noch saniert oder weiterentwickelt.

In den neuen Bundesländern haben kommunale Wohnungsbaugesellschaften ihren Bestand deutlich abbauen müssen, um ihre Altschulden zu tilgen, bzw. Altschuldenhilfe zu bekommen.

Evtl. kann es ähnliche Sachverhalte in anderen Branchen geben.

Gruß, CP1
Wäre ein solches Objekt dann aber ein unfertiges Erzeugnis?
... und bei diesen ganzen Gedankengängen müsste dann der Restbuchwert des Anlagevermögens genau so hoch sein wie die Herstellkosten der unfertigen Erzeugnisse, damit die Beträge annähernd übereinstimmen... sehr unwahrscheinlich.
Hallo zusammen,
erstmal vielen Dank für eure Beiträge.
Um auf die Frage von CP1 zurück zu kommen: Ja der Betrachtungszeitraum beträgt 1 Jahr, Insolvenz ist allerdings auszuschließen, u.a weil die GuV ein positives Bild abgibt.
Die Veränderungen beim SAV und bei den UFE betragen ca. 35%, hinzu kommt noch, dass die FLL um knapp 30% gestiegen sind...

Mein erster Gedanke war, dass evtl. in dem Unternehmen ein Geschäftsbereich komplett weggefallen ist, die UFE aber noch auf Lager sind und später verschrottet oder an Konkurrenten verkauft werden.

Was meint ihr dazu?
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