ich bin Beteiligungscontroller eines international tätigen Unternehmens. Im folgenden möchte ich Ihnen eine aktuelle Thematik meines Bereiches aufzeigen und hoffe auf rege Diskussion...
Der Konzern ist folgendermaßen aufgestellt: es existiert die Zentrale in Deutschland und daneben insgesamt 160 Tochtergesellschaften in über 60 Ländern der Welt.
Daneben besteht der Konzern aus zwöl Segmenten, die zueinander absolut heterogene Dienstleistungen vertreiben. Jedes Segment nutzt hierbei die Zentrale in Deutschland zum Vertrieb und kann je nach Bedarf auf die ausländischen Töchter zugreifen.
Zum Zeitpunkt des Abschlusses ist in der Vergangenheit nach dem Verursachungsprinzip jedes Segment abgeschlossen worden. Also ein Segment A bestand aus den Zahlen des Segmentes A in Deutschland, wie auch den verursachten Zahlen von A in China, Türkei, usw.
Um diese komplexe Struktur zu vereinfachen ist im vergangenen Jahr eine Neuregelung getroffen worden. Demnach werden die Auslandstöchter nicht mehr aufgespalten sondern pauschal und komplett einem Segment zugeordnet - dem in dem der Großteil des Geschäftes abgewickelt wird. Eine Gesellschaft, die z.B. 10GE in A, 50 GE in B und 40 GE in C generiert, wird in kompletter Höhe von 100 GE dem Segment B zugeschlagen.
Hierbei tritt nun folgende Thematik auf: ein Segment ist in mehreren Ländern sehr stark vertreten und entsprechend sind die dort ansässigen Gesellschaften komplett diesem Segment zugeordnet. Andere BUs greifen nun auf diese Gesellschaften zu, generieren jedoch keine oder geringe Erlöse und in erster Linie Kosten. Diese Kosten möchte das "führende" Segment nun nicht länger tragen.
Hier ist also die Zwickmühle. Zum einen soll die pauschale Zuordnung gerettet werden, zum anderen soll aber auch eine Querverrechnung möglich sein.
1. Hat jemand hierzu praktische Erfahrungen/ Kenntnisse? Wie wird das in Ihrem Unternehmen gehandhabt?
- Budgetierung innerhalb von Segmenten? (Wie sieht es dann mit Transfer Pricing aus?)
- nachträgliches Rechnungen schreiben? (Wie steht es um den Verwaltungsaufwand?)
- Auslagerung der Gesellschaften als Vetriebseinheiten?
2. Wie regeln Sie die Verteilerschlüssel für die Verwaltung in den Auslandsgesellschaften?
- Verteilung nach Umsatz führt zu höherer Belastung der umsatzstarken Segmente innerhalb der Gesellschaft. Was geschieht dann aber mit den anderen Segmenten, die nur Kosten generieren?
- Verteilung nach Köpfen?
Ich hoffe, ich konnte die Thematik verdeutlichen. in jedem Fall ein interessanter Punkt zur Diskussion. Entsprechend bin ich für jeden Kommentar dankbar!
Gruß, Christoph