Hi,
kommt sicher auf deine Vorstellungen an. Eine Vollzeitbeschäftigung als reiner Controller ist im Mittelstand eher selten. So etwas ist doch eher bei den großen Unternehmen anzutreffen, die eben dann auch häufiger mit SAP arbeiten. M.E. viel interessanter ist allerdings der reine Mittelstand, wo du eher eine Beschäftigung als Alleinbuchhalter mit Controllingaufgaben erhalten würdest. Da stört die mangelnde Erfahrung mit SAP überhaupt nicht. Ich selbst bin im Übrigen auch nicht gerade der große SAP-Freund; ich habe die Erfahrung gemacht, dass man unglaublich viel über das Programm wissen muss zu Lasten des eigentlich wichtigen fachlichen Knowhows. Ich kenne genügend SAP-Fachleute, die im Grunde Soll und Haben nicht auseinander halten können und über die Fernwirkung von Entscheidungen völlig im Unklaren sind.
Nun ja - aus meiner Sicht klare Antwort: Natürlich hast du eine reelle Chance, später als Buchhalter/Controller eingesetzt zu werden, eben nicht unbedingt bei den Big Playern (wobei das eher für das Controlling gilt, wo meist ein Studium vorausgesetzt wird; in der Buchhaltung suchen diese eher Leute aus der Praxis). Mein Tipp: mach lieber Zusatzkurse im Steuerrecht, das bringt dich erst einmal weiter als SAP. Such dir dann eher mittelständische Firmen. Da kannst du dann von der laufenden Buchhaltung über die Lohnabrechnung (sofern du das kannst) bis hin zum Controlling alles machen. Wenn gar nichts anderes geht, meld dich bei mir

Ich könnte Leute aus der Praxis gebrauchen; schaffe es bisher aber noch allein.
Eine Garantie kann dir übrigens natürlich keiner geben; gerade jetzt durch die Weltwirtschaftskrise ist eine gewisse Unsicherheit bei Einstellungen zu spüren. Aber das betrifft alle Berufe.
Das fehlende Studium jedenfalls wird dich nicht entscheidend behindern; der Buchhalter als solcher ist zu 95% immer noch jemand mit Ausbildung. Und davon sicher 70% Steuerfachangestellte.
LG Yorin
Tante Edith: Noch zwei Sachen: Excel ist ganz klar ein wirklicher Pluspunkt, solang du mehr kannst als Summen bilden

Schau dir mal solche Dinge wie Namensvergabe von Zellen an etc. In kleineren und mittelständischen Unternehmen gibt es fast nie eine gute Controllingsoftware, da muss das über Excel gemacht werden. Und da kannst du natürlich Pluspunkte sammeln, sofern du da wirklich etwas beherrschst. Bücher wie "Excel - Das Rätselbuch" oder "Das Zauberbuch" bringen da richtig viel, trotz der seltsamen Titel. Sie bringen einen auf Ideen, wie man ein paar Dinge anders angeht als der Durchschnittsuser. Die zweite Sache: es gibt Einige, die gerade jetzt in der Krise für Controller einen Gewinn sehen. Bei einer Bewerbung kannst du das vielleicht nutzen, so in der Art von: "gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist ein Controlling für ein Unternehmen unerlässlich ..." - halt entsprechend ausformulieren. Solltest allerdings immer auch darauf vorbereitet sein, dass du im Vorstellungsgespräch klamm und heimlich getestet wirst; mit Begriffen wie Deckungsbeitrag solltest also wirklich umgehen können. Noch eine Buchempfehlung: "Unternehmerisch denken lernen" - toll gemacht; ist zwar für unsere Zwecke viel zu kurz und streift das Gebiet des Rechnungswesens nur. Aber - und das macht den Reiz aus - mehr wird kaum ein Unternehmer wissen, der nicht vom Fach kommt (eher weniger). Wer also die Dinge aus diesem Buch beherrscht, kann in jedem Vorstellungsgespräch locker auftrumpfen. Bei der täglichen Arbeit sollte dann natürlich mehr da sein
