Debitorenmanagement als Mittel zur Reduzierung des Working Capitals

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Debitorenmanagement als Mittel zur Reduzierung des Working Capitals
guter Beitrag, jedoch ist die Definition des Working Capital hier missverständlich. Gemeint ist im Beitrag eigentlich das  Net Working Capital , dass sich im Gegensatz zum Working Capital, das allgemein als Umlaufvermögen abzüglich kurzfristiger Verbindlichkeiten definiert ist, ohne Einbezug der liquide Mitteln definiert.

Die Aussage, dass ein möglichst niederiges Working Capital erzielt werden soll, wäre nur richtig, wenn sie sich auf das Net Working Capital bezieht. Sonst wäre sie falsch!
Anmerkung zur Definition des Working Capitals:

Wer es gewohnt ist, im internationalen Kontext zu diskutieren, wird sehr schnell feststellen, dass es unterschiedliche Definitionen des Working Capital Begriffs gibt.  Zu dieser babylonischen Sprachverwirrung haben aus meiner Sicht  leider die sogenannten freien Enzyklopädien und Foren einen deutlichen Beitrag geleistet. Insofern rate ich zur Vorsicht, wenn sich auf "allgemein gültige Definitionen" berufen wird. Die Existenz der zahlreichen Homonyme und Synonyme erfordert, dass Annahmen und Definitionen zu Beginn einer jeden Diskussion erklärt werden.

Working Capital Management ist keine Ansammlung von Kennzahlen, sondern eine bestimmte Form der Bilanzpolitik. Der Sinn besteht darin, durch verschiedene Maßnahmen die Kapitalbindung zu verkürzen und ein höhere Liquidität für das Unternehmen zu schaffen. Damit ist das Working Capital Management als ein Instrument der Innenfinanzierung zu verstehen. Diesem Sinn sollten sich die Kennzahlen unterordnen.

Im deutschen Kontext wird das Working Capital häufig als Umlaufvermögen abzüglich der kurzfristigen Verbindlichkeiten definiert.

Diese Definition ist - wie der anonyme Vorredner richtig erkannte -  eine untaugliche Größe für die kardinale Messung des Erfolges des Working Capital Managements, da es sich bei einer Reduzierung der Forderung und der sich daraus ergebenen Erhöhung der liquiden Mittel um einen reinen Aktivtausch innerhalb des Working Capitals handelt. Dieser  Aktivtausch - also ein erfolgreiches WC Management - würde durch die deutsche WC-Definition nicht erfasst.

Aus diesem Grunde behilft man sich im Deutschen mit der Definition des Net Working Capitals und vermindert das Working Capital u.a. um die Positionen Bankguthaben, Kasse u.s.w..  Im angelsächsischen Sprachgebrauch ist das Working Capital ein Teilwert der current assets. Das Net Working Capital berücksichtigt zusätzlich die current liabilities (ohne Steuervebindlichkeiten). Zwar hat man nun im Deutschen und Englischen kongruente Definitionen des Begriffes Net Working Capital, aber der Weg dorthin ist unterschiedlich.

Persönlich bevorzuge ich die klare Definition Working Capital = Vorräte + Forderungen - Verbindlichkeiten. Ich halte diese Definition im Sinne des Working Capital Managements für völlig ausreichend und angemessen.

Eines stimmt aber nicht: Es gibt keine international eindeutige Definition des Begriffes Working Capital. In den Naturwissenschaften hat man diese Freiheit schon lange anerkannt (und nie in Frage gestellt), indem die Definitionen einfach den Namen der Verfasser gab, wie z.B.: Ohmsche Gesetz, Newton'sche Kraftgleichung.

Frank Wiekhorst
im Oktober 2010

post scriptum: Ich halte es im übrigen für eine gute Sitte, dass im akademischen Disput die einzelnen Beiträge den Namen des Verfassers tragen.
Leider wird tatsächlich der Einbezug der liquiden Mittel in das Working Capital Management vernachlässigt. Bedürfen diese denn keines Managements? Ich denke, dass diese Position im Rahmen des WC Managements, genau wie Forderungen und kurzfr. Verbindlichkeiten berücksichtigt  werden sollte.

Der obige Beitrag beschreibt jedoch sehr gut, welchen Einfluss ein Unternehmen auf die Steuerung der Forderungen hat.
Zum Thema Working capital gehört, wie auch schon im Artikel erwähnt, natürlich zu großen Teilen das Forderungsmanagement. Jetzt finde ich persönlich eine Tabelle vom aktuellen Tag über offene Forderungen trotzdem sinnvoll. Aus dem einfachen Grund, dass auch Forderungen die am aktuellen Tag überfällig werden, überfällig sind.
Da ist es dann Sinnvoll über Optionen nachzudenken, wie die Zahlungsmoral der Kunden verbessert werden kann.
Generell sollte man in dem Bereich immer mit dem DSO arbeiten (DAYS OF SALES OUTSTANDING) und danach optimieren.
Ich hab noch einen anderen interessanten Beitrag genau zum Thema DSO gefunden den ich sehr gut finde: https://goo.gl/X5z82H
Vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen. Ansonsten muss ich auch sagen dass mir dieser Beitrag sehr gut gefallen hat weil auch nicht nur Oberflächlich die thematik behandelt wird. Ich schaue in Zukunft aufjedenfall nochmal rein, vielen Dank
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