Ich arbeite in einer Filmproduktion, hab ein Controllingsystem eingeführt mit a) einer Auswertung (Vor-und Nachkalkulation) der einzelnen Filmprojekte und b) einem Controlling des Gesamtunternehmens. Auswertung erfolgt monatlich.
Bei a) habe ich als Grundlage für die Umsatzerlöse in der Vorkalkulation die Angebote an unsere Kunden für die einzelnen Projekte genommen: Z.B. Filmerstellung für BMW-Film für 300T€. So weit so gut. Aber es wird eine Ratenzahlung in drei Raten vereinbart: 1. Monat 100T€, 2. Monat 100T€ und 3. Monat ebenfalls natürlich 100T€.
Dann habe ich, sofort wenn das Angebot an BMW über 300T€ von unserem Kunden BMW angenommen wurde, die vollen 300T als Umsatzerlöse in dem 1. Monat in die Vorkalkulation eingetragen, unterteilt in die einzelnen kalkulierten Positionen – so wie sie auch im Angebot standen (wie z.B. 2T€ Gage für Kameramann, 10T€ Miete Drehort, 5T€ Verbrauch Strom und 30 weitere Positionen). Die im 1. Monat angefallenen Kosten - Einzel- und Gemeinkosten - habe ich dann auch für den 1. Monat aus der Buchhaltung in die Nachkalkulation eingetragen (im 2. und 3. Monat fallen dann ebenfalls noch enorme Kosten an). So brauche ich das auch, damit ich die einzelnen Umsatzerlöse den einzelnen Positionen der Nachkalkulation (Kosten) pro Monat direkt gegenüberstellen kann.
Ferner, wenn ich in der Vor-und Nachkalkulation nur z.B. im 1. Monat die erste Rate (100T€) ansetzen würde, dann wüsste ich und auch die Buchhaltung nicht, für welche Positionen diese pauschale Zahlung erfolgt ist (Gage Kameramann? oder Maskenbildnerin? oder Autor? da das Projekt ja noch läuft und man die Kosten schwer voneinander trennen könnte bzw. das einen riesen Zeitaufwand bedeuten würde).
Bei b) habe ich als Grundlage die betreffende monatliche BWA (von Datev) genommen.
Klar, jetzt habe ich das Problem, dass in der BWA in dem erstem Monat als Umsatzerlöse nur 100T€ stehen (weil ja nur diese bis dahin bezahlt worden sind), in meiner Vor-und Nachkalkulation aber 300T€ in dem 1. Monat. Klar, die BWA beruht auf der reinen Zahlung (Buchhaltung) und die Vor-und Nachkalkulation auf dem Controlling. Das führt natürlich zu völlig verschiedenen Ergebnissen.
Kann man das überhaupt so machen, dass man die BWA als Grundlage für das Controlling des Gesamtunternehmens und die Vor-und Nachkalkulation als Controlling der einzelnen Projekte nimmt? Oder müsste man die beiden Auswertungen völlig voneinander trennen und als Ergänzung zur Vor-und Nachkalkulation ein Controlling erstellt, aber eben nicht auf der Grundlage der BWA (diese kann man ja dann getrennt verwenden, um die tatsächliche finanzielle Situation des Unternehmens darzustellen).
Sehe ich das richtig so, dass man das trennen muss?
Zusatzfrage: Wenn man dann einen Planungsziel (z.B. Umsatzsteigerung in den nächsten 3 Monaten um 5%) setzt, macht man das dann auf der Grundlage der BWA oder des Controllingbereichs (Ergebnis aus Vor-und Nachkalkulation)?
Ich wäre über jede Hilfe dankbar.
BG Solala