Die Digitalisierung der Finanzabteilungen hinkt auch nach im zweiten Jahr der Coronapandemie. Das ergab eine Umfrage des Softwareunternehmens Workday aus dem März 2021. Demnach kann nur jeder fünfte CFO auf automatisierte Finanzberichte und -prozesse zurückgreifen. Oft fehlen daher wichtige Daten für die Einführung neuer Produkte.
Datenmanagement und -analyse waren die größten Herausforderungen, mit denen sich Finanzvorstände während der Pandemie konfrontiert sahen. Mangelnde Einblicke erschwerten es den Unternehmen, unter den volatilen Bedingungen fundierte und schnelle Entscheidungen zu treffen. Zu diesem Schluss kommt das US-Unternehmen
Workday, ein internationaler Anbieter von
Enterprise-Cloud-Anwendungen für das
Finanz- und Personalwesen.
Mehrheit der Unternehmen noch mitten in der Transformation
Im März 2021 - rund ein Jahr nachdem die
Homeoffice-Pflicht viele Unternehmen erstmals zum
Remote-Abschluss ihrer Bücher zwang - befragte Workday weltweit mehr als
260 CFOs zu den Auswirkungen von COVID-19 auf das Finanzwesen. Zu den Themen zählten Investitionen in die Digitalisierung sowie die Rolle von Daten. Laut Umfrage verfügen nur 19 % der Finanzchefs über fast vollständig
automatisierte Finanzprozesse und
digitales Reporting bereits digital ab. Die Mehrheit der Unternehmen befindet sich noch mitten in der digitalen Transformation.
Datenlücken drosseln Performance
Die befragten CFOs gaben an, dass die
Performance der vergangenen zwölf Monate durch
Datenlücken beeinträchtigt worden sei. Die
mangelnde Datengrundlage für
kritische Geschäftsentscheidungen wirkte sich nach Ansicht von 28 % der Befragten direkt auf die
Einführung neuer Produkte aus. 24 % beklagten
fehlende Finanzprognosen, während 17 % angaben, dass
Investitionen in Ressourcen nicht optimal gesteuert worden seien. Weitere zentrale Umfrage-Ergebnisse im Überblick:
- Die COVID-19 Pandemie beeinträchtigte die Umsetzungsfähigkeit. Grund dafür war ein Mangel an präzisen Daten. Fast die Hälfte der CFOs (49 %) nannten als größtes Problem des vergangenen Jahres die eingeschränkte Umsetzungskompetenz, d. h. die Fähigkeit, anhand präziser und aktueller Daten zu schnellen, fundierten Entscheidungen zu gelangen.
- Als Reaktion auf die Datenproblematik priorisieren CFOs Investitionen, die auf eine Schließung der Datenlücke abzielen. Befragt nach ihren Investitionsprojekten, setzten 50 % der CFOs in den vergangenen zwölf Monaten auf die Schaffung einer intelligenten Datengrundlage (in Form einer zentralen, zuverlässigen Informationsquelle für Finanz-, Personal- und operative Daten) sowie auf moderne Analytik für fundierte Entscheidungsprozesse. Diese Maßnahmen erwiesen sich als effektivstes Instrument zur Schließung der Datenlücke.
- In den kommenden ein bis drei Jahren wollen CFOs bevorzugt in Cloudlösungen sowie in Projekte zu maschinellem Lernen (ML) und künstlicher Intelligenz (KI) investieren. Fast zwei Drittel (60 %) der CFOs investieren derzeit in die Verlagerung ihrer operativen Prozesse in die Cloud und in den Einsatz von Lösungen, die KI und ML nutzen, um die digitale Transformation des Finanzwesens zu bewältigen.
- Neben technologischen Investitionen rücken auch ökologische, soziale und Corporate-Governance-Themen (ESG) sowie Diversität und Inklusion (D&I) vermehrt in den Fokus. ESG (29 %) und D&I (26 %) werden als die beiden Themen betrachtet, auf die sich die Unternehmen neben der Technologie am stärksten fokussieren müssen – mehr noch als auf Cybersicherheit und Kryptowährungen.
Über die Studie
Für die Studie befragte Workday mehr als 260 CFOs in Australien, Neuseeland, Singapur, den USA, Frankreich, Deutschland und Großbritannien. Die Online-Umfrage fand im März 2021 statt und richtete sich an Privatunternehmen und Aktiengesellschaften mit 500 bis 5.000+ Beschäftigten.
Erstellt von (Name) W.V.R. am 13.08.2021
Geändert: 16.08.2021 08:11:27
Autor:
Wolff von Rechenberg
Quelle:
Workday
Bild:
Bildagentur PantherMedia / violetkaipa
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