Andererseits ist EBIT auch nicht gleich Gewinn, also eine falsche Aussage von Leuten, die es eigentlich wissen müssten. Die Summe der Eat von ~ 3 Mrd. wäre offensichtlich richtiger.
1. in der Aussage zu 0. wurde nichtmal um ein Jahr verschoben. Das angeblich so schlechte Jahr 2011 ist mit einem Ebit von 734 Mio. € trotzdem in den 5 Mrd. enthalten.
2. Die Verschiebung im Betrachtungszeitraumes um ein Jahr wäre trotzdem durchaus legitim. Hier sollen schliesslich Löhne für die Folgejahre ausgehandelt werden. Wie in den meisten Planungsrechnungen kann auch hierbei auf die Prognosewerte des laufenden Jahres und nicht nur auf die IST-Werte des letzten abgelaufenen Wj/Gj's aufgesetzt werden.
3. Natürlich sind die Erhöhungen der Rückstellungen für Pensionen im Eat enthalten, wie sonst sollte die Lufthansa diese sonst in die Bilanz bekommen? Per Umwandlung von EK oder Lohnverbindlichkeiten???
4. Das an die Anteilseigner ausschüttbare Ergebnis wird nach allen Kosten aus dem Gewinn (Eat) ermittelt. Die Einführung einer konzern-eigenen "Hilfsvariable" namens Eacc ist zwar ein Argument in den Lohnverhandlungen, aber bei weitem keine Diskussionsgrundlage.
Interessiert die IG-Metall derartige Kennzahlen bei den Verhandlungen mit den ebenfalls im globalisierten Wettbewerb stehenden Unternehmen? Auch andere AGs müssen ihren Aktionären eine "vernünftige" Dividende anbieten.
5. "(so dass die Aktionäre nicht viel Spaß hatten)" Seit wann geht es um Spaß? Wenn, dann geht es um Freude an der höheren Entlohnung des angelegten Kapitals. Spaß ist, wenn man drüber lachen kann ("Einen Spaß machen").
Der Aktionär bekommt, was übrig bleibt. Ohne den Produktionsfaktor Arbeit gäbe es nämlich gar nix. Das ist so, als würde hier der Schwanz mit dem Hund wedeln wollen, erst der Aktionär und dann darf die Arbeitskraft zusehen wo sie bleibt. Ist der Brachial-Kapitalismus tatsächlich schon soweit bei uns eingedrungen? Kein Wunder dass die "Sozialdemokraten" nix mehr zu melden haben.
Eine ziemlich einseitige Sicht, die Dr. Hoberg hier niederschreibt.