Unter
Grenzkosten (K') versteht man den Kostenzuwachs, der entsteht, wenn die Ausbringungsmenge um eine Einheit erhöht wird.
Grenzkosten erklärt
Mit Hilfe der Grenzkosten können Unternehmer die
optimale Menge eines Produktes berechnen. Es handelt sich hierbei um Kosten, die entstehen, wenn von einem Produkt eine Einheit mehr produziert wird. Somit kann an diesen Kosten erkannt werden, wie viel es kostet, wenn das Unternehmen eine Einheit mehr produzieren will. Mathematisch betrachtet, handelt es sich bei den Grenzkosten um die
1. Ableitung der Kostenfunktion. Als Beispiel wird folgende lineare Kostenfunktion angesetzt.
K(x)=4*x + 3 in €/Periode
Daraus folgt die Ableitung K’(x) = 4, gemessen in €/Mengeneinheit.
Das bedeutet, wenn das Unternehmen eine weitere Einheit produziert, steigen die Kosten um 4 €. Dies wird durch folgende Grafik verdeutlicht.
Beispiel:
Angenommen, es gilt die Kostenfunktion:
K = 20 + 4x und ein Anbieter produziert
10 Einheiten. Bei 10 Einheiten entstehen ihm
Gesamtkosten in Höhe von 60 €. Erhöht er nun seine Ausbringungsmenge auf
11 Einheiten, so entstehen ihm Gesamtkosten von
64 €. Der Kostenzuwachs, also die Grenzkosten, belaufen sich auf 4 € bei einer Erhöhung des Outputs von 10 auf 11 Einheiten.
Würde der Anbieter seinen Output z.B. von 25 auf 26 Einheiten steigern, so entsteht ihm ebenfalls ein Kostenzuwachs von 4 €.
Bei linearem Verlauf der Gesamtkostenfunktion sind die
Grenzkosten konstant und entsprechen den
variablen Stückkosten. Bei nichtlinearem Gesamtkostenverlauf sind die Grenzkosten dagegen nicht konstant:
- Progressiver Kostenverlauf: Die Grenzkosten steigen
-
Degressiver Kostenverlauf: die Grenzkosten fallen
-
Ertragsgesetzlicher Kostenverlauf: die Grenzkosten fallen zunächst um dann wieder anzusteigen. Das Minimum der Grenzkostenkurve liegt bei der Ausbringungsmenge, bei der die Gesamtkostenfunktion ihren Wendepunkt hat, d.h. wo der degressive Verlauf in einen progressiven übergeht.
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Grenzkosten und Gesamtkostenfunktion
Die folgenden Schaubilder stellen die
Grenzkostenkurven bei den verschiedenen Formen der Gesamtkostenfunktionen dar.
Die folgenden Zahlenbeispiele stellen die Entwicklung der Grenzkosten für den degressiven und progressiven Verlauf der Gesamtkostenfunktion dar:
Wenn es sich bei der
Kostenfunktion um eine
nicht lineare Funktion handelt, verläuft die Grenzkostenfunktion durch die Minima der
Durchschnittskostenfunktion. Die Art der
Gesamtkostenfunktion bestimmt den
Verlauf der Grenzkostenfunktion. So ist, wie im obigen Beispiel zu sehen, die Grenzkostenfunktion einer
linearen Gesamtkostenfunktion konstant. Die Grenzkostenfunktion einer
progressiven Gesamtkostenfunktion ist steigend und einer
degressiven Gesamtkostenfunktion ist fallend.
Hier finden Sie
Übungen zur Grenzkosten-Rechnung >>
letzte Änderung Alexander Wildt, Dipl. Volkswirt Friedrich Schnepf am 19.08.2021
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15.02.2016 17:37:29 - Gast
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