Ähnlichkeiten weist diese Rechnung mit dem statischen Gewinnvergleich auf. Bei beiden Verfahren wird der absolute Gewinnüberschuss ermittelt. Während beim Gewinnvergleich jedoch nur ein bestimmtes Jahr angesprochen wird, nimmt die Kapitalwertmethode Bezug auf die Summe abgezinster Nettozahlungen. Den Ausgangspunkt für die Beurteilung bilden die Kapitalwerte zu Beginn der Nutzungsdauer von Investitionsgütern. (1)
Zum Begriff Kapitalwert:
Der Kapitalwert eines Investitionsgutes ist die Summe aller Ein- und Auszahlungen, die durch dieses Gut ausgelöst wurden.
Der Kapitalwert kann positiv oder negativ sein. Bei negativem Kapitalwert ist von der Investition abzuraten. Die Mindestverzinsung könnte dann nicht erreicht werden. Man erhält als Ergebnis einen barwertigen Verlust. Ist der Wert jedoch positiv, wurden mehrere finanzwirtschaftliche Ziele realisiert. Entscheidend ist dabei der Wiedergewinn der investierten Mittel. Zusätzlich erlangt man damit die Verzinsung des Mitteleinsatzes in Höhe des Kalkulationszinsfußes. Ein weiterer wichtiger Puntk betrifft den Geldfluss. Der Investor erhält mit seiner Anlage einen rechnerischen Überschuss in Höhe des Kapitalwertes. (2)
Beispiel:
Die folgende Rechnung stellt die Vorteilhaftigkeit der ersten Anlage dar. Neben dem positiven Kapitalwert fällt auf, dass dieser sogar um 8808,33 € höher ist als bei der alternativen Maschine. Das Unternehmen sollte sich folglich zum Kauf von Anlage I entscheiden.
Die Anschaffungskosten für beide Maschinen betrugen 90.000 €. Außerdem sollen die Anlagen eine Nutzungsdauer von fünf Jahren haben. Dabei wird der Kalkulationszinssatz mit 9% angesetzt.
In der Praxis sind die jährlichen Überschüsse normalerweise unterschiedlich hoch. Für diesen Fall gilt nachstehende Gleichung. Wäre ein Liquidationserlös vorhanden, so würde dieser abgezinst und den Überschüssen hinzuaddiert werden. (3)
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Co | = | Kapitalwert |
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ü | = | Überschuss |
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1/qn | = | Abzinsungsfaktor |
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ao | = | Anschaffungswert |
Ist jedoch die Nutzungsdauer der Anlage nicht feststellbar, so ist die Formel der ewigen Rente anzuwenden. Dabei wird davon ausgegangen, dass die jährlichen Überschüsse (ü) konstant sind und das Gut (bspw. ein Grundstück) unendlich lang genutzt wird.
Die End-Kapitalwertmethode
Im Gegensatz zur eben erläuterten Bar-Kapitalwertmethode, fällt bei diesem Verfahren die Beurteilung der Vorteilhaftigkeit auf das Ende des Nutzungszeitraumes.
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Quellen:
(1) Vgl. Finanzwirtschaft des Unternehmens, R. Zantow, Pearson Studium, 2. Auflage, 2007, S. 430.
(2) Vgl. Investition, Olfert / Reichel, Kiehl Verlag, 10. Auflage, 2006, S. 210.
(3) Vgl. ebenda, S. 212.
letzte Änderung Sergej Maurer am 10.09.2019 |
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15.11.2018 16:36:51 - Gast
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